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  1. Erlaube mir, mich dir vorzustellen wie du dir mich vorstellen könntest: Ich bin eine unter vielen, unauffällig oberflächlich langweilig nichts besonderes. Schon viel zu oft hat man von mir gehört, schon lange bin ich nicht mehr einfallsreich. Erlaube mir, mich dir vorzustellen wie ich mir mich vorstellte als ich noch die Einzige meines Namens war hielt mich für selbstbewusst und stark einzigartig neugierig interessant Als ich mein Bild von mir noch nicht mit Bildern anderer von mir verglich. Ich erlaubte mir, zu hinterfragen: Passe ich zu dem Namen, den ich trage? Passe ich in die Rolle, die zu spielen Bilder anderer mir vorschrieben? Vergaß, dass es keine Rolle spielte, da die Rolle, die ich spiele, die Bilder anderer definierte. Denn der Autor meiner Geschichte ist ein anderer. Gestatten, mein Name ist Programm
  2. Darkjuls

    Leben und leben lassen

    Auch die Schwachen und die Weichen all die Armen, Erfahrungsreichen die Gebräunten und die Bleichen die Markanten, Engelgleichen Auch die schrägen Außenseiter all die nur für sich Entscheider Genügsame und Wegbereiter die Aufsehen ungern Verbreiter Auch die im Osten und im Westen die sehr Stillen, die Geschwätz´gen die Erstaunten und Entsetzten die Getriebenen und Gehetzten Auch die hier noch nicht Genannten die namenlos völlig Unbekannten Fremde und die Unverstand´nen sind nicht Volkes Komödianten
  3. Die Flucht im Schweigen Durch die erlittenen Wunden der Vergangenheit wir den Keim der Furcht, Neid, Zwist und Hader sowie schein und Trug in uns tragen. Unwissend davon erkrankt, erkrankt an unsrer eigen Mistrauens Fragen. Die Seele blutend und vor Schmerzen klagt, das Schweigen deiner Stimme sei das Zepter der Folter meines Wahnsinnes, durch die mein Geist verzagt. In unser aller Wahrheit sich eine Lüge windet, durch dein Schweigen, mein Vertrauen entschwindet. Meine dich Fragen Seele, tief im Moor deiner Schweigen Antwort zu Grunde geht. Mir nun bewusst der Lüge, den die Antwort die im Schweigen flieht keinen Funken Wert der Wahrheit, in sich inne trägt.
  4. Wenn ich mit einem gehbehinderten Menschen unterwegs bin, ist es tolerant zu sagen "ist ok, dass du langsamer bist, ich warte dann oben an der Treppe auf dich". Akzeptanz wäre es, ohne große Reden zusammen den Aufzug zu benutzen. Tolerant ist es, zu einem behinderten Menschen zu sagen "ist ok, wenn du während gemeinsamer Zeit einige Aktivitäten nicht mitmachen kannst, wir treffen uns dann danach wieder". Akzeptanz ist es, ohne große Reden die gemeinsamen Aktivitäten so zu gestalten, dass jeder mitmachen kann. Tolerant ist es, zu jemandem zu sagen "ist ok, wenn du dein eigenes Essen mitbringst oder parallel zu uns selber kochst, wenn du unser Essen nicht verträgst". Akzeptanz wäre es, bei gemeinsamen Treffen ohne große Reden etwas zu kochen, das jeder essen kann. Toleranz oder Akzeptanz... Rücksichtnahme oder unbewusste Ausgrenzung? Wenn man einzelnen Menschen durch (vllt auch nett gemeinte) kleine Gesten immer wieder zu verstehen gibt, dass sie anders sind, obwohl es möglich wäre ohne diese Gesten auszukommen, ist das dann Rücksichtnahme oder Ausgrenzung?
  5. Mit offenen Armen will ich dich begreifen. Leben, was du bereit hältst für mich ist nicht ohne Sinn auch wenn du diesen mir nicht zeigst. Ich bin im Werden immer noch und immerfort doch nur ein Mensch.
  6. Das Grabgedicht Paule Schmied‘s Ein goldenes Licht erscheint! Während in Dir etwas geschieht kommt es durch dein Fenster rein, wünscht Dir einen guten Appetit und plötzlich wird es in Dir wohlig warm. Das Essen, auf das Du hinunter siehst liegt nun versteckt hinter einem Schwarm warmer, goldener Lichtkugeln. Jedes, außer das Erste, wohl aus Deinem Inneren gekommen war, niedlich aufgeregt um Dich zu wuseln. Sofort Du dich vom Stuhl erhebst, Dich von deinem Schock erholst, nach hinten taumelst und verstehst: „Pass auf bevor Du Dich verkohlst“. Du schaust zurück, der Ofen glüht. „Das war knapp“, sagst du instinktiv. Der heiße Rauch an Deinem Arm hoch kriecht. Jedes Licht ohne Augen, wohl blindlings sieht. Du suchst das Erste, Hellste von allen Lichtern und entdeckst es auf dem Tisch. Es erhellte die Gesichter eines fremden Mannes und Deines Fischs. Deine Gedanken ordnen sich dichter, bis das pure Staunen aus Dir spricht. „Moment mal“, rufst Du laut. „He, Mann, Dich kenn‘ ich doch. Du hast mir diesen Fisch verkauft. Was machst Du hier, was willst Du noch?!“ „Wir kommen aus Deinem Innern, Dich zu warnen“, sprechen die Lichter schwirrend schwebend: „Wir wollen Dir nun offenbaren Du hast nicht mehr lang’ zu leben!“. Da hebt nun der fremde Mann, der wie die Lichter, gekommen aus dem Nichts, hoch hält eine Uhr mit Sand, erhoben vor deinem Angesicht und spricht: „Du hast jetzt Zeit, die Du nicht hast. Das verdankst Du meinen hellen Helfern. Pass auf Dich auf, damit die Last Dich nicht traurig aus der Welt bannt. Nur wenige Menschen erhielten keine Chance, sich selber zu vergeben, bevor der Sand sie versetzte in eine letzte Gnadentrance. Fast ist meine Zeit hier um, denk fest dran: Suche nicht nur nach Ballance. Du bist ein guter alter Mann, nur zu spät begriffst, dass das Leben Dir jedweden Grund bereits entsandt‘, schenkte Dir das Gefühl, tief in Dir drin begann, wo die Lichter Dich nutzten als Schiff, von klein auf, von ganz tief drin zu Dir zu gelang‘“. Er wendet das Glas, der Sand rollt rund. Sand rieselt hinab in des Mannes Hand. Nun wird alles hell und bunt um Dich herum. Es entsteht vor Deinem geistigen Auge die tiefste Einsicht in die tiefste Schlucht, in noch weiterer Ferne, riesengroß eine Raupe, sich hochzieht an einer gelben Frucht. Du schaust genauer, eine Bananenstaude an einem Baum am Hang, nahe einer Bucht, die ein flinker Affe samt der Raupe raubte. Du auf die Größe eines Staubkorns schrumpfst, Dein Auge hingegen unendlich weit reicht. Vor deinem Auge fliegt eine Mücke in den Sumpf. Ehe sich ihre Schwerkraft zeigt, ein Frosch Luft in seinen Mundraum pumpt, seine Zunge in die Lüfte steigt, die Mücke durch seinen Speichel klumpt und so hat der Frosch sie sich einverleibt. Alles Licht, das Du verspürst, Du als es schwirrst und schwebst, so, wie die Lichter aus Dir heraus geführt, es Dich in ihre Richtung weht. Ehe du bei ihnen bist und sie berührst, kehrst Du zurück in Dich und laut verliert die Sanduhr ihr Gleichgewicht und bricht Nichts geschieht, der Mann ist weg. Nur die Sanduhr ausläuft. Die Lichter wohl in Dir versteckt, da Wärme sich in Dir, Wie der Sand sich vor Dir häuft, woraus du schließt, sitzend im Eck, dass Du Dich über all die Wunder freust. Die Wärme strahlt so schön. Du fühlst dich regelrecht vergoldt‘, kannst alles jetzt verstehen und sehen, wie eine rohe Kraft durch Dich sich rollt, vom Kopf bis zu den Zehen. Du fühlst Dich zutiefst verstanden und erholt, frisch und knackig: Es sollte gehen. So, dass Du versuchst mal aufzustehen. Es hält Dich nichts mehr auf. Der Moment er rührt Dich sacht zu Tränen, denn Du fühlst nichts mehr im Bauch. Nun beginnst Du ein Gefühl zu verstehen, das seit Jahren als gängiger Brauch leider aus Versehen, als ein zu großer Hauch, es aus Deinen Nasenlöchern weicht, so, dass Dir die Kontrolle über Deinen Atem nun entweicht. Als ob in Dir die rohe Kraft schon wolle, dass der Kampf zum Überleben reicht. Die Brust senkt und hebt die Wolle, nach innen und nach außen nur noch leicht, langsamer die Atemluft in Dir nun in volle, riesen große Leere schleicht, denn nun hast Du mehr bewusst als je zuvor erlebt, was passiert, wenn Du sterben tust. Wie weit und groß der Fantasien See, wie warm Du scheinbar ewig in ihm ruhst, ziehst Dich heraus am Vierblattklee und verfließt im Licht im Nu. Hiermit ist dies das Grab von Paule Schmied. Hiermit ist dies die letzte Geschicht‘, die Er vor dem Tode schrieb. Sie fällt schwer ins Gewicht, weil Er nach ihr starb und schwieg. Das Letzte, das Ihm kam zu Gesicht; wie eine Raupe kriecht, eine Mücke fliegt wie eine Affe und ein Frosch darüber siegt. sich das Bild zahm an seine verwehende Seele schmiegt Sich selber spürte Er dabei nicht. Jedes helle runde Helferlicht jetzt zum nächsten Todgeweihten aufbricht. noch bevor Dieser seine Mutter von innen tritt, sie von innen bereits wachsen, in sachten Schüben den Zeitpunkt erwachen, zu dem sie Ihn allwissend machen, Seine Seele durchdringen, überdachen und sie voller Gnade lieblich verursachen. Damit Seine Seele mitnimmt was sie braucht nämlich einen Lerneffekt, hat Sie sich ihn bisher nicht erlaubt, weil ein Schatten sie und ihn versteckt, wird eine Erfahrung anberaumt, die all ihre Grenzen unverdeckt, der Seele offenbart den weiten Raum. Sie ihn erkundet, nie jemals gehetzt, bis sie das hat, was sie braucht, alles vergisst, was sie befürchtet hätt, bevor sie in das Meer der Auflösung taucht Auf, dass sie sich wieder zusammensetzt. In Form von Mensch, Stein, Tier oder Baum, Berg, See, Wald, Wolke oder Dreck, Stern, Planet, gar atomarer Schaum, Molekül oder Insekt. Sie ist in jedem aller Fälle aller Fälle Treibstoffzelle und so lange sich noch liebt, was sich neckt ist sie in ihrem Innern gesund, hold, gewahr ganz offenbar grenzenlos stark und niemals weg! TJB
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