Liebe/r @sofakatze,
vielen Dank für dein ausführliches und durchdachtes Feedback!
Auch wenn ich zur Generation der Digital Natives gehöre, kann ich deine Erfahrungen gut nachempfinden. Mich haben vor allem die Märchen der Gebrüder Grimm und die Werke von Michael Ende geprägt – und natürlich, wie es für meine Generation fast schon obligatorisch ist, auch J. K. Rowling.
Mir schloss sich erst kürzlich eine Bildungslücke, was Michael Ende betrifft. Dass Jim Knopf, Momo und Die unendliche Geschichte allesamt aus seiner Feder stammen, wurde mir erst relativ spät bewusst – umso überraschter war ich, als ich feststellen musste, dass Ende von vielen Kritikern seinerzeit nicht wirklich ernst genommen wurde. Dabei sind gerade Momo und Die unendliche Geschichte Werke, die meines Erachtens weit über eine reine Kinder- und Jugendliteratur hinausgehen und ein breiteres Publikum ansprechen.
Ein zusätzlicher zeitgenössischer Anlass für mein Gedicht war die oft abwertende Kritik an Robert Habeck als „bloßem Kinderbuchautor“. Natürlich kann und soll man politische Akteure kritisch hinterfragen, aber diese pauschale Abwertung des Berufsstands hat mich gestört.
Ich stimme dir zu, dass Literatur und das Ziel der Autoren nicht primär ist Kinder gezielt zu „prägen“, sondern vor allem dazu, sie zu inspirieren und ihre Fantasie anzuregen. Dennoch wollte ich mit meinem Text betonen, dass Geschichten – ob bewusst oder unbewusst – einen prägenden Einfluss haben können.
Danke auch für deine stilistischen Anmerkungen, insbesondere zur ersten und dritten Strophe. Da werde ich noch einmal darüber nachdenken!
Liebe Grüße
taube_Traube