Luneco

Es heißt, es gibt nur ein Leben. Doch das sehe ich anders. Ich habe mich in meiner Entwicklung so oft verändert, dass ich nicht mehr der von früher bin. Also muss es mehr als nur ein Leben geben - auch wenn meine Existenz endlich ist.

Spiegelkunst: Wahre Künstler gestalten keine Welten aus dem Nichts. Sie geben ihrer Erfahrung Form, spiegeln ihre Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Ihre Werke sind keine göttlichen Schöpfungen, sondern ein Ringen - nach Erklärungen, nach Schönheit, nach individuellem Ausdruck, …

Ich weiß oft nicht, welche Erfahrung ich gerade bin. Ich weiß nur, dass sie meine Realität bestimmt - und diese wiederum meine nächsten Erfahrungen.

Das Telefonbuch war einst ein verbindendes Buch voller Geschichten der Welt. Heute werden Geschichten in einer Welt erzählt, die es kaum mehr erlaubt, sie aufmerksam zu hören.

Das Recht ist heute nicht mehr als eine erfahrungsgestimmte Interpretation der Umstände. Anders lässt sich diese Gesellschaft nicht erklären.

Es gibt Themen, die uns in volles Entsetzen und grenzenlose Fassungslosigkeit ziehen. Die den Ruf nach Vergeltung nicht nur hörbar, sondern auch erlebbar macht. Doch was, wenn es einen Unschuldigen trifft? Der Ruf der Vergeltung wird zu einem anhaftenden, leisen Flüstern. Zurück bleibt ein Einzelner - unschuldig, voller Entsetzen und Fassungslosigkeit.

Kontroversenmosaik: Worte, die Kontroversen auslösen, sind wie Steine in einem unvollständigen Mosaik. Sie können vervollständigen, etwas aufzeigen oder widerspiegeln. Sie lassen Raum für Deutung und öffnen eine Tür - manchmal eine, die nur im Inneren existiert.

Poeten versuchen die Facetten des Lebens erklärbar und erträglich zu machen – und fliehen dabei selbst in eine andere Welt.

Wir leben in so schnelllebigen Zeiten, wo die Gegenwart schon die Zukunft von gestern war, und ich mich frage: Wo befinde ich mich gerade?