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Vorm Haus der alte Ahornbaum

steht ahnungslos in schüttrem Grün.

Im Spätjahr, wenn die Stare ziehn,

vergisst auch er den Sommertraum.

 

Von Norden stürmt der Wind ins Land.

In Gold schwelgt all die Blätterpracht,

doch eines Morgens, über Nacht,

hat ihn der Herbststurm übermannt.

 

Ich fürchte fast, er steht im Wege.

Als gäb es keinen Ort für ihn.

Schon mancher hat ihn angespien,

bald kommen Männer mit der Säge.

 

Der Ewigkeit nicht zugedacht,

er schwankt und wankt, mein Ahornbaum.

Schwer findet er den Lebensraum

in unsrer Welt der Niedertracht.

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Gefällt mir, du hast das richtig episch hingebastelt.

Man spürt die Dramatik des Gedichts und letztlich transportiert es auch eine Botschaft in die Welt, dass eben nicht alles ewig ist.

 

Grüße, Lyrikaner (Wolf der Worte)

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  • 5 Jahre später...

Hallo Antigone,

ein Vers für die Ewigkeit.

Wenn es für den Ahornbaum

schon keinen Ort mehr gibt,

wo sollen wir Menschen

dann noch leben ???

Ich lese und spüre Deinen

erhobenen Zeigefinger in

Richtung Menschheit.

Und jetzt die besten Grüße

und Wünsche für Deinen

alten Baum.

Volker

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