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Gavagai

 

Zugereister der Insel, gewiss sind sie weiß,
kennen eigene Sprachen, sind allmächtig
Ihre Kenntnis ist viereckig im Kreis,
doch bedarf noch Kunstfertigkeit.

Die Sprache der Tagalogen kennen sie nicht
Schamane wüsste vieles aus seiner Sicht
Fremde müssten Wissen und Zweifel trennen,
was nur die Bewohner der Stämme
erkennen und die anderen nicht verstehen
Austausch ist ein komplexes Darlehen.
"Dialektik"

 

„Gavagai"
Einmal taucht plötzlich ein Kaninchen auf
Die Einwohner sagen: „Sachverhalt im Umlauf.“
Wer ist das oder ewas?
Ist das ein Wesen, ein immanentes Ding,
zur Unterstützung oder ein Schädling
Neuankömmlinge fragen sich:
Ist das ein Ereignis übersetzt, „Kaninchen"
oder eben

„Gavagai"?

Es könnte auch anderes bedeuten,
sich möglicherweise auf Braten freuen,
für ihn ein flauschiges Geschöpf meinen
oder als eine andere Kreatur zu scheinen:
Waldkaninchen oder Hase,
oder wie in welcher Phase
Übersetzungen sind oft nicht richtig
oder sich nur ein Kenntnisstand verdreht
Womöglich ist es nur ein Gebet,

mit unbeständiger Sprache,
mit Wörtern, Sätzen aus der Arche.
Sprachlehrer denken:

Nur Ihre sei wichtig

 

Die Hereingeschmeckter haben  „Tagalog"nicht verstanden

Hindi naintindihan ng mga imigrante ang Tagalog

 

Die Indigenen sagten jeweils
zu den Fremden:
 

„Gavagai!"--"Go away!"
 

Siehe auch bei Wikipedia:
"Willard Van Oman Quine"

 

 

 

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  • 3 Wochen später...

Hallo Etwas!

 

Gedichte können manche Dinge gut und manche Dinge weniger gut; zu letzteren zählt das sachliche Erklären von Dingen. Und ich fürchte, genau das geschieht hier: Der Text hält seinen Lesern einen Vortrag, sein ganzes Verhalten ist ein einziges "Setz dich hin und hör zu, das MUSST du einfach erfahren!" Dafür ist aber, einmal, die Prosa wesentlich besser geeignet als die gebundene Rede; und, zweitens und vor allem, dafür liest so gut wie niemand Gedichte.

 

Von daher: Als Essay könnte der Stoff viel leichter wirken denn als Gedicht! Ansonsten tauchen immer wieder Ansätze von Reimen auf, aber das wirkt eher störend als hilfreich – Reime sollen ja gliedern und leiten, und das kann nicht funktionieren, wenn mal gereimt wird und mal nicht, aus unklaren Gründen. (Ich glaube auch, dass Reime nicht deinen gestalterischen Vorlieben / Anlagen entsprechen; aber das ist wirklich nur vermutet, ich kenne nicht genug Texte von dir.)

 

Gruß,

 

Ferdi

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Am 4.3.2025 um 11:55 schrieb ferdi:

sein ganzes Verhalten ist ein einziges "Setz dich hin und hör zu, das MUSST du einfach erfahren!"

 

Hallo Ferdi

Im Grunde genommen handelt es sich bei Deiner Kritik zu meinem Text „Sprache“ um eine eher negative.
Dafür danke ich dir, dass es mir möglich ist, darauf zu antworten. Keine Antwort ist schwieriger zum Verstehen
Wenn meine Dichtung ihm nicht zusagt, ist das kein Problem!

Deine Aussage „MUSST Du einfach erfahren!‘“ 
Den genannten Satz finde ich schon ziemlich daneben.

 „Sprache“ ist nicht selbsterklärend. Was „Sprache“ ist, kann jeder Leser für sich selbst beurteilen, was wesentlich ist oder nicht. Bei „Sprache“ stellen sich  viele Fragen, aber es gibt nur wenige bedingte Antworten. Von der These über die Antithese zur Synthese müssten, könnten, dürften usw. und Dialektik! Wenn sich jemand die Mühe macht  „Willard Van Oman Quine“ zu lesen, könnte er noch mehr Sinn und Tieferes finden. Aber nicht so wichtig. Ich meine, es gibt auch noch tieferen Sinn in meinem Gedicht.
Aber Deine Antwort ist deutlich mehr belehrend als meine "Sprache".

Was "Dichtung" auch sein kann, hat Perry dort sehr gut beschrieben:

„Lyrische Prosa ist eine verdichtete Kurzprosa, frei angereichert mit lyrischen Stilmitteln, wie Alliterationen, Enjambements, Binnenreimen etc.“

 

Zum Beispiel beim Reimen zu erfassen ist es auch spannend, wenn ich zuerst mit einem Reim etwas finde, (z. B. wie Motto, Lotto etc.) und finde "etwas" auf neuem Weg zu einer neuen Botschaft.

Ich weiß, dass nicht viele Leute Gedichte gern lesen, anscheinend lyrische Prosa noch weniger. Ich denke nur, es wäre eine Frage der Gewöhnung.

 

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Hallo @etwas,

 

da muss ich mich mal einmischen: einerseits möchtest du auch harte Kritik haben und schreibst in einem deiner anderen Kommentare folgendes:

"Meiner Meinung nach wäre auch eine negative Kritik spannender und besser als keine."

Und dann wertest du Ferdis Kritik hier sinnloserweise ab? 

An Ferdis Kritik ließt sich nicht mal etwas negativ. Und was ist deine Antwort zu Ferdis Kommentar anderes als eine Belehrung von oben herab? Voll daneben! 

Ich schlage vor du bleibst beim grünen Label, so bleiben dir "negative", ich meine sachliche Kritiken erspart. Und den Kommentatoren solche hämischen Antworten. Also win, win, statt wie hier lose, lose. 

Nichts desto trotz, frohes Schaffen weiterhin. 

 

LG JC

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Ich möchte mich für den dozierenden Ton entschuldigen. Ich hoffe, dass ich damit nicht zu viele Leser verärgere. Das Thema „Sprache" ist mir nun wichtig. Gerade hier sind wieder Missverständnisse entstanden. Vielleicht benötige ich einen Dolmetscher …Ich würde gern als einfacher Zwerg mit meiner Dichtung im grünen Wald weder als Dornröschen noch als Dichtungsdozent weitergehen.
Herzliche Grüsse!

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