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Finger kratzen,
wie ein eingesperrtes Tier,
verzweifelt und hungrig
versuchen sie aus meinem Brustkorb zu entkommen.
Sie greifen zwischen meine Rippen,
Versuchen sie zu biegen, sie zu brechen,
Ich höre meine Knochen ächzen,
Sie sind dabei meine Haut zu zerstechen

Fingerspitzen sinken
wie eine Hexe an ihrem Prozesstag,
hektisch und panisch
graben sie sich in mein Zahnfleisch,
der Geschmack von Blut ist schal geworden,
Sie versuchen meinen Kiefer aufzubrechen,
Mein Mund ihr Gefängnis, ich habe Angst zu sprechen.

 

Ich spüre sie in meinem Gehirn,
Meine Gedanken und Erinnerungen ein Nebelfeld,
Nicht sicher welche meine, welche falsche
Bin ich sie?
Sind sie ich?
Bin ich wer?
Sind wir er?

 

Und
als ich anfange nach Hilfe zu schreien,
spüre ich, wie diese Hände mein Gesicht packen,
und mich langsam in meinen Mund,
mich in mich,
ziehen.

 

Bis nur noch mein Mund, schwebend, existiert.

  • wow... 3
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Grüß dich @Ava,

 

ein sehr gelungener Text, der die zerfressende Angst beeindruckend beschreibt.

Die letzten Zeilen zeigen mir den Wunsch nicht mehr zu existieren. Der verbleibende Mund, herausschreien zu wollen.

Stark, ergreifend

Viele Grüße

JoVo

  • Danke 1
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