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Hallo @Missgunbar

 

Das wäre auch die Frage an meine Mutter. Der Vater war ein Choleriker und kleiner Tyrann. Seine übertriebene Strenge machte die Kindheit nicht leicht. Aber damals, kurz nach dem Krieg, stellte man keine solchen Fragen! 

Die Frau im Gedicht liebt zumindest ihren Mann, meine Eltern haben sich zusammen gestritten und innerlich auseinander gelebt. Seit dem Tod meines Vaters ist ehrlich gesagt, vieles einfacher geworden. 

 

Toll von dir geschrieben, hat mich berührt!

 

LG HERBERT 

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Am 1.12.2024 um 11:28 schrieb Wannovius:

Liebe @Missgunbar, ich interpretiere den Dialog so: Das LI fragt seine Mutter, warum es ihren Mann, den Vater der Kinder, nicht verlassen habe. Der Vater schadete wohl sehr den Kindern - und die Mutter wusste davon. Womöglich lag Kindesmissbrauch vor. Die Hilfe, die die Kinder so dringend gebraucht hätten, verweigerte die Mutter. Gegenueber dem Leid ihrer Kinder ist sie noch heute gleichgültig, weil sie trotz allem ihren Mann liebt. Erschreckend! 

LG Stephan

 

 

Lieber Stephan, danke für deine Interpretation, manchmal platzen die Erinnerungen und die damit verbundenen Fragen einfach rein ins gegenwärtige Leben. Ich befürchte, meine Fragen können viele Kinder ihren Eltern stellen, manche werden Antworten erhalten. Ob die Antworten dann in irgendeiner Form helfen, steht auf einem anderen Blatt. 
Dir einen schönen Sonntag 💕

 

LG Missgunbar 

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Liebe MIssgunbar,

 

Du beschreibst einen Zwang, wie ihn viele, wohl die meisten Frauen kennen.

Sie bleiben bei dem, mit dem sie sich einmal zusammengetan haben - aus Liebe oder anderen "Gefühlslagen", zumindest war das in den früheren Generationen so.

 

Den Mann verließ frau nicht einfach - zum Einen: Wohin könnte sie gehen?

Eine sogenannte gescheiterte Ehe wurde id Regel der Frau angelastet - da konnte der Mann noch so ein Schwein oder Säufer sein -- frau hatte dies zu stemmen. Ihre Geschlechtsgenossinnen waren da oft wie andere "Gefängnisinsassinnen", die der Mitinsassin kein leichterers Los gönnen wollten.

 

--

Das LI in Deinem Gedicht hat außer Prügel womöglich noch Extremeres erlebt.

Wobei die puren Prügel schon übel genug sind, um einen Schatten über das Leben zu werfen,

an dem eineR sich ein Leben lang abarbeiten muss.

--

Das "ihn geliebt haben" möchte ich auch noch in Frage stellen -- vllt. wird da eine jahrelange Gewohnheit, die auf einer erfolgreichen Dressur vom kleinen Mädchen zum domestizierten Hausweib basiert, als Liebe bezeichnet,

weil es ansonsten nicht auszuhalten wäre ....

 

Sternenherz

 

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Am 1.12.2024 um 11:47 schrieb Herbert Kaiser:

Hallo @Missgunbar

 

Das wäre auch die Frage an meine Mutter. Der Vater war ein Choleriker und kleiner Tyrann. Seine übertriebene Strenge machte die Kindheit nicht leicht. Aber damals, kurz nach dem Krieg, stellte man keine solchen Fragen! 

Die Frau im Gedicht liebt zumindest ihren Mann, meine Eltern haben sich zusammen gestritten und innerlich auseinander gelebt. Seit dem Tod meines Vaters ist ehrlich gesagt, vieles einfacher geworden. 

 

Toll von dir geschrieben, hat mich berührt!

 

LG HERBERT 

Lieber @Teddybär, manche Menschen teilen ihre traumatischen Kindheitserinnerungen mit anderen, das macht die Erinnerungen leider nicht besser. Ob meine Mutter ihren Mann tatsächlich liebt, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht ist es auch eine Angst vor dem Alleinsein. Es ist nicht an mir, das zu verstehen, lerne ich momentan. 
Ich danke dir für deine Offenheit,

 

LG Missgunbar 

Am 1.12.2024 um 12:15 schrieb Sternenherz:

Liebe MIssgunbar,

 

Du beschreibst einen Zwang, wie ihn viele, wohl die meisten Frauen kennen.

Sie bleiben bei dem, mit dem sie sich einmal zusammengetan haben - aus Liebe oder anderen "Gefühlslagen", zumindest war das in den früheren Generationen so.

 

Den Mann verließ frau nicht einfach - zum Einen: Wohin könnte sie gehen?

Eine sogenannte gescheiterte Ehe wurde id Regel der Frau angelastet - da konnte der Mann noch so ein Schwein oder Säufer sein -- frau hatte dies zu stemmen. Ihre Geschlechtsgenossinnen waren da oft wie andere "Gefängnisinsassinnen", die der Mitinsassin kein leichterers Los gönnen wollten.

 

--

Das LI in Deinem Gedicht hat außer Prügel womöglich noch Extremeres erlebt.

Wobei die puren Prügel schon übel genug sind, um einen Schatten über das Leben zu werfen,

an dem eineR sich ein Leben lang abarbeiten muss.

--

Das "ihn geliebt haben" möchte ich auch noch in Frage stellen -- vllt. wird da eine jahrelange Gewohnheit, die auf einer erfolgreichen Dressur vom kleinen Mädchen zum domestizierten Hausweib basiert, als Liebe bezeichnet,

weil es ansonsten nicht auszuhalten wäre ....

 

Sternenherz

 

Liebes Sternenherz, 

 

die Geschichte meiner Mutter ist breit gefächert, ob Liebe oder Angst sie bei meinem Stiefvater hält, das schrieb ich schon Herbert, kann ich mir nicht anmaßen zu beurteilen. Was ich weiß ist, wie es sich als Kind und auch heute noch als schon lange Erwachsene anfühlt, stets an letzter Stelle zu stehen. 
Danke dir für deine Rückmeldung,

 

LG Missgunbar 

 

Lieben Dank auch @Zorri, @Flutterby  @Stavanger und @Hera Klit für den Like

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Hallo @Missgunbar,

 

ein schwieriges Thema.

Meine Vorkommentatoren haben es ja schon sehr gut umschrieben...

Ich finde du hast das Thema mit wenigen Worten sehr gut dargestellt und auf den Punkt gebracht. 

 

Mit nachdenklich-traurigen Grüßen

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Am 1.12.2024 um 20:48 schrieb Dieter:

Hallo @Missgunbar,

 

ein schwieriges Thema.

Meine Vorkommentatoren haben es ja schon sehr gut umschrieben...

Ich finde du hast das Thema mit wenigen Worten sehr gut dargestellt und auf den Punkt gebracht. 

 

Mit nachdenklich-traurigen Grüßen

Lieber @Dieter, und es ist eigentlich einfach nur traurig, dass so wenige Worte für so viele Leser verständlich sind - alle wissen was gemeint ist, das Thema stirbt leider nie aus.

Lieben Dank für deinen Kommentar,

 

missgunbar 

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