feedback jeder art Verschollenes Sonett

[Stavanger]

Ganz ungefragt, ob's mir gefällt,

ergab es sich, begab es sich,

aus heit'rem Himmel gab es mich,

hineingeworfen in die Welt.

 

Ich frag mich, ob das nötig war,

und weiß es nicht. Wie scheint es dir:

Was haben wir verloren hier?

Was suchen wir bloß Jahr für Jahr?

 

Komm, lass es uns gemeinsam gehn,

wir haben ja den Sinn gemein,

so viel wie möglich zu verstehn,

 

und sind beim Auf-Dem-Wege-Sein

und wenn die Gegenwinde wehn

zumindest nicht allein.

 

 

(aus dem vergessenen Notizbuch)

 

[Seeadler]

Hallo Uwe,

 

da kannst du mal sehn, was die Suche nach nur "einem Gedicht,"

an längst vergessenen Kleinjuwelen

aus  der Schublade hervorzaubert.

 

Schön! Grab mal ruhig weiter.

 

Gruß, Christine

 

 

[asphaltfee]

vor 3 Stunden schrieb Stavanger:

Was haben wir verloren hier?

, ums gleich mal gradheraus zu sagen, lieber Uwe,

 

tanzt mit der etwas unfeinen Inversion ein wenig aus der Reihe. Wie wäre etwas wie

 

Ich frag mich, ob das nötig war,

und weiß es nicht. Wie scheint es dir:

Was, denkst du, suchen wir bloß hier?

Was treiben wir bloß Jahr für Jahr?

 

Ansonsten aber ein echter Stavanger wieder! Herrlich reich an Wortwitz und -klang, wie immer. Besonders hat's mir diese Passage hier angetan:

 

vor 3 Stunden schrieb Stavanger:

ergab es sich, begab es sich,

aus heit'rem Himmel gab es mich

 

Ganz wunderbar! Und die Botschaft sowieso! Gernst gelesen!

 

LG,

fee

[Stavanger]

Hei Fee,

 

und vielen Dank. Deine Anregung werde ich einsinken lassen, und mal sehn.

Bei diesem Stück bin ich überhaupt sehr unsicher, eventuell hatte ich es schon mal ausrangiert oder wollte es mir später wieder angucken ... Ich weiß es nicht mehr und habe beim Wiederfinden leicht gestaunt, "dass ich das geschrieben haben soll".

Aber ein bisschen gefällt's mir auch.

Ich checke deinen Vorschlag etwas später noch mal ...

 

Tschüs und einen schönen Tag!

Uwe

 

[Monolith]

Hallo @Stavanger,

 

ich würde behaupten wollen, dass deine schönen Zeilen

uns allen aus der manchmal zweifelnden Seele sprechen

und wir Begleitung haben - von wem auch immer - während unserer Lebensreise.

 

MfG

Monolith

[Cornelius]

Hallo Uwe,

 

den obigen Kommentaren (besonders dem von Fee und ihrem kleinen Verbesserungsvorschlag) möchte ich mich vollinhaltlich anschließen. Wieder ein echter Stavanger. "Das vergessene Notizbuch" wäre doch ein schöner Titel für einen Gedichtband. Oder gibt es den schon? Beim Buchhändler meines Vertrauens zu bestellen?

 

Gruß

Cornelius

 

P. S. Ich liebe diese vierhebigen Sonette. Lesen sich viel flüssiger als die fünfhebigen (deren gravitätischer Rhythmus zu manchen Themen freilich passt, aber eben nicht zu allen). Regelwächtern und Bedenkenträgern möchte ich freundlich zurufen: Vertrauen Sie dem Kranich!

[Stavanger]

Mein bester Dank geht an:

 

@Teddybär @asphaltfee @Relby @Cornelius @Biene @Seeadler @Monolith @Tulpe @Claudi @Moni @Aries @Geisterschreiber @Marvin @Vetula 

 

Das Gedicht ist noch in Arbeit, ich bin Fee's Rat gefolgt und habe geändert. Währenddessen kam mir ein ganz neues Wort in den Sinn, das mit rein sollte - und nun weiß ich wieder nicht so recht.  

Die neueste Fassung der 2. Strophe geht jedenfalls so:

 

Ich frag mich, ob das nötig war,

und weiß es nicht. Wie scheint es dir:

Was suchen wir Verirrten hier?

Und tun das weiter Jahr für Jahr.

 

Rückmeldungen und Meinungen sind willkommen.

 

Ansonsten wünsche ich euch viel schöne Zeit!

Uwe

 

 

 

[Marvin]

Hallo Stavanger,

 

deine letzte Version der besprochenen Strophe halte ich für die beste. So solltest du es m. M. n.  lassen.

Nur, um auch eine, der Besonderheiten deines Sonettes hervorzuheben, möchte ich erwähnen, dass mir der letzte Vers mit seinen drei Hebungen besonders gut gefällt. Hier passt er hin und rundet dein Sonett auf wunderbare Weise ab. Klasse gemacht.

 

VG, Marvin

[Vetula]

@Stavanger lieber Uwe

wirklich ein Goldstück, welches Du aus der Schublade gekramt hast. Ja, (Lebens)-Weg zusammen mit dem/der Richtigen zu gehen macht die Suche nach dem Sinn vergnügter und den Weg weniger mühsam
Lg

Vetula