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Hier bin ich, doch es zieht mich fort

mit Macht an einen andern Ort.

Nicht, dass es "hier" mir ganz missfiel -

doch "dort" zu sein ist nun mein Ziel.

 

Kaum bin ich da, wird mir bewusst

zu meinem nicht geringen Frust:

Sollt' jemand jetzt "Wo bist du?" fragen,

müsst' wieder "Ich bin hier" ich sagen.

 

Wohin auch immer ich mich wende,

es nimmt doch stets dasselbe Ende:

An jedem noch so fernen Ort

bin ich nur "hier" und niemals "dort".

 

Sollt' ich am einen Ufer stehn,

so muss ich auf das andre sehn.

Hier hab ich meine eignen Hühner,

doch drüben ist das Gras viel grüner.

 

Bevor ich jetzt noch ganz verzweifel',

fahr ich auf Urlaub in die Eifel.

Zurück zu Haus mein Nachbar fragt:

"Wie hats dir denn dort zugesagt,

 

wo du am Wochenend gewohnt?"

Wie sehr mich dieses Wort belohnt:

Ich bin tatsächlich "dort" gewesen

und fühle mich schon fast genesen.

 

Nun geh ich in mein Haus hinein

und freu mich endlich, "hier" zu sein.

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