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Das Sperrwerk

 

Ein Sperrwerk steht im Nirgendwo.
Daran zurück prallen imaginär
die Wassermassen. Ihre Wellen sind
schon längst versteinert zu Geröll
im ausgedörrten Bett der Rems.

 

Allein seh ich das Wiesengrün
im lauen Wind sich wiegen im
Gedenken noch. Dort, in der Senke, die
der Flutraum ist, dehnt sich im heißen Staub
nurmehr ein Netz aus tiefen Rissen aus.

 

Die Sonne sengt. Leib, Glieder und
Gesicht taucht unerbittlich sie
in Feuerrot. Der Horizont entschwimmt
zerflirrt dem Blick. Der Hunger, der
zum Tod führt, hatte aller Hirn verbrannt.

 

Blüht da in einer Lücke im Gefüge
des Sperrwerkes nicht eine blaue Blume?
Ach nein, denk ich und lass mich bei ihr nieder.
Wird morgen nun die Sturzflut kommen,
stehst Du doch auf der völlig falschen Seite!

 

Du dummes Ding.

 

S. Athmos Welakis

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