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Die letzte Reise der griechischen Vase

Jene wurde in Korinth gebrannt,

rotfigurig wird sie heut’ genannt.

Sie war des Lebens Rausche Unterpfand,

vom Zahn der Zeit nicht angegriffen.

Dank des Handels mit bemühter Hand

reiste sie mit stolzen Segelschiffen,

ihren Weg sie in die Ferne fand,

ihre Schönheit wurde nie geschliffen.

 

Sie ist Botschaft alter Freud’ am Leben,

Musik, den Kulten, Künsten, süßem Wein –

bemalt mit Liebesszenen, edlen Reben,

auf Dionysos, das irdische Sein!

Die Feste, Klänge, Kunst und alte Mythen,

gefeiert wurd’ des reichen Lebens Blüten.

 

Am Meeresboden wurde sie gefunden,

ganz ohne Makel, ohne tiefen Wunden.

So zeitlos fern und nah die schöne Vase,

sie zeugt beredt von jener frühen Phase,

als Hellas Helden ihre Welt verwandelten,

als sie mit den Barbaren fleißig bandelten –

doch diese Vase nie Bestimmung fand,

ein neuer Glanz zu sein in fremder Hand.

 

 

 

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