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Wie lüstert's mich
dir heute zu vermelden
wie aufgewühlt
und heiß mein eigner Schoß.
Und wie es drängt,
mein Denken zu verführen
und Phantasie sich Bahn bricht
in das unvermeidlich Los.

 

Was wir uns sonst
im Banne heimlicher Gefühle
verstohlen scheu
nur flüsternd heiß gesteh'n,
das soll mir heut'
im Lichte Tausender Gestirne
und Aug' und Ohr
als Zeugen nicht vergeh'n.

 

So seh ich denn
uns beieinander liegen.
Der Kleidung bar,
bis auf der Stiefel weiß.
Aus kühlem Lack und
auch aus weichem Leder,
umhüllen sie uns -
mir und dir wird heiß.

 

So ausstaffiert
läßt es uns nichtens säumen
und Taten folgen schnell
dem fleischgewordnen Traum.
Mein Kopf versenkt sich tief
im schönsten aller Räume
und gierig pflück' ich leer
des Paradieses ersten Baum.

 

O, holde Gier,
du kannst dich Himmel nennen.
Und wärs die Hölle gar,
ich nehm' sie gern in Kauf.
Denn so verschmolzen
wie wir beide uns vergnügen,
so nimmt die Lust
am Fleische ihren Lauf.

 

Wenn du geliebt
zum Gipfel bist erhoben
und schreiend mich ergötzt
dein wollustheißer Zug,
dann schweben wir
umringt von Eros Divisionen,
dann ist es Liebe pur,
ist's Wahrheit ohne Trug.

[2002]

  • Schön 2
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Ich wünschte ich könnte meine Gelüste so romantisch ausdrücken wie Du, lieber @WF Heiko Thiele. Das Romantische ist mir leider im Laufe der Jahre abhanden gekommen. Ich habe es aber sehr gerne gelesen.

 

Melda-Sabine

  • Danke 1
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