Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

         Frost


In winterlichem Talgrund
Tageslicht ermattet.
Reste in Purpur verglimmen
über den Wipfeln.

 

Blaue Schatten
dämpfen blinkende Kristalle.
Tropfen der Eisuhr
gerinnen zum Stillstand.

 

Dolche aus Glas
beißen sich fest am Trauf.
Plötzliches Knarren im Haus,
Seufzer alter Balken.

 

Zeit ist, inwärts zu gehen.
Erwachender Eiswind
beist Tiere wie Menschen,
suchend Obdach und Nahrung,

 

bläst allem, was ungeschützt
unterwegs, flackerndes Leben aus.
In Stunden schlafloser Dunkelheit
fließt kaltes Licht aus den Gestirnen.

 

Zerbrechlich erscheint
hautwärmende Geborgenheit,
wenn die Seele friert.

  • Gefällt mir 2
  • wow... 1
  • Schön 1
Link zu diesem Kommentar
https://archiv.poeten.de/forums/topic/30234-frost/
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 0
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Beliebte Tage


×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.