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Bei Wilhelm Busch kann man es lesen,
wie einst es auf ‘nem Baum gewesen.
Ein Vogel war mit seinen Krallen
auf eine Harzspur reingefallen.
Nun flattert er, nach Buschens Worten.
Kommt aber nicht zu andren Orten.

Jetzt tritt ein schwarzer Kater auf,
indem er steigt den Baum hinauf.
Und während er auf Nahrung sinnt,
wirft Spätzchen Töne in den Wind.
Busch nennt das tierischen Humor.
Ich stelle mir was andres vor.

Denn kurz bevor die Katz zupackt,
ist gar sie selbst ins Harz versackt.
Da hilft kein Winden und Miauen,
ihr bleibt dem Spatz ins Aug zu schauen.
Dem ist das Ganze nicht geheuer,
fühlt grad sich wie im Höllenfeuer.

Entgeistert schau‘n sich beide an.
Nicht einen Zoll an Raum gewann
der Vogel durch sein arg Bemühen.
Dem Kater hilft kein Augenglühen.
Auch er kommt keine Tatze weiter.
Nun fragt man sich, wer ist gescheiter.

 

Nach: „ Es sitzt ein Vogel auf dem Leim“, Wilh. Busch, Gedichte. Kritik des Herzens

 

[2020]

 

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Herrlich, lieber @WF Heiko Thiele, auch ich bin eine glühende Verehrerin von Wilhelm Buschs hintergründigem
Humor, der die alltäglichen Begebenheiten mit feiner Komik wunderbar verpackt.

 

Liebe Grüße von Melda-Sabine

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