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Hallo,moin Schmuddelkind

Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem gewonnenen Kampf den du gleich am Anfang erwähnst. Ich habe deine spannende Geschichte sehr gerne gelesen. Da ich einige Jahre Karate ausgeübt habe. Du hast sehr viel Ehrgeiz, hast alles gegeben,warst vielleicht auch etwas zu verbissen, hast dich sehr unter Druck gesetzt. Vielleicht hätte dir etwas Lockerheit mehr geholfen. Doch ich kann das gut verstehen, wenn man jung ist, denkt man noch. Der Körper muss auf den Kopf hören. Wenn man etwas unbedingt will, dann kann man es auch schaffen (wird oft gesagt) doch dabei überschreitet man auch sehr schnell seine Grenzen. Dann meldet sich irgendwann der Körper und das bedeutet, dass der Kopf von nun an auf die Signale des Körpers hören muss, ob er will oder nicht. Kampfgeist, Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit in alle Ehren. Doch der Spaß an den Sport und die Gesundheit sollte an erster Stelle stehen. Ich wünsche Dir noch sehr viel Spaß beim Judosport!

Beste Grüsse  Josina

Zitat

 

 

 

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Hallo Schmuddelkind,
das du Bundesliga schreibst, ist mir ja schon bekannt, aber hier stellst du das wieder eindrücklich unter Beweis. Für mich, war dir der Tagessieg sicher! Sehr gerne gelesen und mit dem LI mitgefiebert!

 

 

grüßend Freiform

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Hallo Schmuddelkind,

 

wahrlich eine packende Geschichte!

Die mir einmal mehr klar gemacht hat, warum ich nicht mehr zu Wettkämpfen wollte.

Dein LI verliert sich in dem Ehrgeiz, geht zu sehr über die eigenen Grenzen und zerstört sich dabei selbst. Immer angeheizt im unbedingten Willen zu siegen, koste es was es wolle. Es ist erstaunlich, denn in den Worten liegen eine Menge Wahrheiten.

Egal wie sehr man sich auf eine Situation vorbereitet, ob man genau weiß, was kommt, man alle Gegenmaßnahmen usw studiert und trainiert hat - sie zerplatzen wie Seifenblasen als ließe die Realität diese in sich zusammen fallen. Im Angesicht des Gegners scheint plötzlich wirkungslos, was zuvor die Lösung war.

 

Dein LI kämpft verbissen und mir erscheint der Kampf doch sehr brutal, ungewöhnlich.. allerdings habe ich wie Josina Karate gemacht, Kumite und später Aikido, Zweikämpfe der Art wie du sie beschreibst, gibt es da nicht - und hätte ich auch nie mitgemacht. Anderen wirkliche Verletzungen zuzufügen hat für mich nichts mehr mit Sport zu tun, das ist mE abgesehen vom Ernstfall zu vermeiden!!!

Aber ich weiß auch wie ernst viele diesen Sport nehmen.. was ich sehr nachvollziehen kann.

Das Gefühl auf der Matte zu stehen, gleich aufgerufen zu werden, den Schiedsrichter zu hören... allein das Trainieren, es hat etwas Berauschendes, in dem man sich gerne verliert. Auch das Gefühl, über sich selbst hinaus zu wachsen.

Dein LI scheint keine Grenzen zu kennen, und da wird es gefährlich. Wie viel kann / sollte einem ein Sieg wert sein? Überhaupt - warum geht es im Kampfsport letztlich so häufig um Meisterschaften, Wettkämpfe, gewinnen oder verlieren? Ich sehe einen ganz anderen Wert darin, aber das liegt wohl bei jedem selbst.

 

Am 8.4.2020 um 20:56 schrieb Schmuddelkind:

Während sich mein Trainer mit aller Kraft gegen den Krampf stemmt, rufe ich meinen Beinen zu: "Geht auf! Verdammt noch mal, macht auf!"

Hier bin ich bisschen irritiert - der Trainer stemmt sich gegen den Krampf? Wie das?

Oder sollte es heißen - "Während sich mein Körper mit aller Kraft..."?

Und noch etwas ist mir unklar - wie oder was oder warum sollen die Beine aufmachen? "Geht auf"" Wohin denn?

Hier blicke ich ehrlich gesagt nicht ganz durch und hoffe auf Aufklärung :grin:

 

Am 8.4.2020 um 20:56 schrieb Schmuddelkind:

Meinen Schulterwurf habe ich in der Vorbereitung 15.000 mal geworfen und dabei jeden noch so kleinen Mangel in der Bewegung aufgespürt und korrigiert, bis die Technik ganz mit mir verschmolzen ist.

Hier ein kleiner Vorschlag - "Schulterwurf"---"geworfen" vielleicht ändern zu "geübt" o.ä.. und da du von der Vergangenheit sprichst am Ende des Satzes - "mit mir verschmolzen war" Also:

Meinen Schulterwurf habe ich in der Vorbereitung 15.000 mal geübt und dabei jeden noch so kleinen Mangel in der Bewegung aufgespürt und korrigiert, bis die Technik ganz mit mir verschmolzen war.

Am 8.4.2020 um 20:56 schrieb Schmuddelkind:

Ich hasste mich, immer wenn ich einen Fehler machte und liebte es, wenn mein Trainer mich daraufhin anschrieh.

Ich meine - "anschrie" schreibt sich doch ohne "h"! (Das kommt später noch mal, hab's aber gerade nicht mehr gefunden..)

 

Ansonsten, kann jedenfalls nicht nur dein LI die Judo Meisterschaft gewinnen, sondern du auch die Schreib-Meisterschaft, oder "Bundesliga" wie Freiform sagt!

Allein dafür, dass ich vom ersten bis zum letzten Satz gefesselt war..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

 

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vor 5 Minuten schrieb Lichtsammlerin:

Hier bin ich bisschen irritiert - der Trainer stemmt sich gegen den Krampf? Wie das?

Oder sollte es heißen - "Während sich mein Körper mit aller Kraft..."?

Und noch etwas ist mir unklar - wie oder was oder warum sollen die Beine aufmachen? "Geht auf"" Wohin denn?

Hier blicke ich ehrlich gesagt nicht ganz durch und hoffe auf Aufklärung

Damit sich der Krampf lösen kann, stemmt sich der Trainer wahrscheinlich gegen den Fuß. Der Kämpfer streckt das Bein aus und nach oben und der Trainer wirkt von oben auf den Fuß ein, dann löst sie der Krampf schneller.  Der Muskel soll wahrscheinlich aufmachen, nicht die Beine, das könnte man klarer formulieren. 

Ohne die Kleinigkeiten hätte ich ja auch Champions-League geschrieben... :whistling:

 

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Danke dir, Freiform.

Gut das erklärt dieses Rätsel! Ich hatte noch nie einen Krampf und hab keine Ahnung, was man da macht.. Dass sich tatsächlich der Trainer gegen den Fuß stemmt damit der Krampf sich schneller löst, hätte ich nicht gedacht.

Und dass die Muskeln aufmachen sollen, scheint mir auch einleuchtend. Danke!

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liebes schmuddelkind,

 

wow, was für eine geschichte! sehr fesselnd und detailverliebt, aber nicht nur auf die kampftechnik bezogen, sondern besonders im hinblick auf die gedanken und gefühle des judoka vor, während und nach dem kampf. 

vor 21 Stunden schrieb Schmuddelkind:

Ich könnte Bände füllen mit dem, was ich nie gesagt habe, doch mir fehlen dazu die Worte.

der erste satz scheint mir die kernaussage des gesamten textes zu sein. nicht umsonst ist er der einleitende satz zu einer geschichte, in der kaum ein wort tatsächlich gesprochen wird. stattdessen liegt das hauptaugenmerk auf dem inneren monolog des kämpfers. auf seinen vorstellungen und wünschen, seinen zweifeln und vermutungen. im kampfsport geht es ja tatsächlich nicht nur um technik und ausführung, sondern auch um die mentale stärke des kämpfers. die psychologie spielt eine große rolle, der kampf wird quasi im kopf gewonnen oder verloren. das macht dein text sehr deutlich. um seine zweifel und ängste zu besiegen, möchte sich das LI das denken am liebsten verbieten, da es ohne mentalen sieg den kampfsieg in gefahr sieht:

vor 21 Stunden schrieb Schmuddelkind:

"Hör auf zu denken und fang endlich an zu kämpfen!",

wie oft das LI im verlaufe des kampfes an sich zweifelt, den mut verliert, kraftlos wird, ich-weiß-nicht sagt, macht deutlich, dass die mentale stärke nur bedingt da ist. siegeswillen allein schien nicht zu reichen, um den körper vollständig beherrschen zu können. ob der körper sich am ende *gerächt* hat für die strapazen, die ihm vorher zugemutet wurden oder ob es die psyche des judoka war, auf die sein körper reagierte und *dichtmachte* und ihn dadurch schützte, weil der kämpfer mit sich selbst nicht im reinen war, bleibt offen. aber in bezug auf den titel scheint die entscheidung, nicht zu kämpfen (bzw. nicht kämpfen zu können), eine ganzheitliche entscheidung von körper und geist des judoka gewesen zu sein, auch wenn das dem kämpfer selbst zu diesem zeitpunkt noch nicht klar war.

 

spannende geschichte mit interessanten und mir zu herzen gehenden einblicken in die welt des judosportes, die ich sehr gern gelesen habe!

 

lg

sofakatze

   

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Hallo Schmuddelkind,

vielen Dank für diese spannende und überaus packende Geschichte.
Habe in meiner Kindheit und Jugend selbst aktiv Judosport betrieben und finde deine Ausführungen dazu fast noch spannender als einem Kampf selbst zuzusehen. Herzlichst Elmar

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Hui, da gab es ja wirklich ganz schön viele Reaktionen! Wie soll ich denn auf alles adäquat eingehen. Naja, ich fange mal an und hoffe, dass nichts zu kurz gerät. Jedenfalls vielen lieben Dank an all die fleißigen Kommentatoren fürs Lesen, Rezensieren und Korrigieren!:classic_smile:

 

Am 9.4.2020 um 02:54 schrieb Josina:

Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem gewonnenen Kampf den du gleich am Anfang erwähnst.

Also, ich habe zwar früher tatsächlich Judo gemacht und dabei sogar auch Kämpfe gewonnen (insofern danke für die Glückwünsche), aber das ist Jahre her und meine Texte sind immer als literarische und damit fiktive Texte zu lesen.

 

Am 9.4.2020 um 02:54 schrieb Josina:

Ich habe deine spannende Geschichte sehr gerne gelesen.

Es freut mich sehr, dass diese Geschichte offenbar gemeinhin als spannend erlebt wird, zumal ich sie eher als eine Art Fingerübung geschrieben habe, um mich im Stil Hemmingways zu probieren. Bei "Der alte Mann und das Meer" mochte ich sehr diese langen inneren Monologe über scheinbar einfache Sachverhalte.

 

Am 9.4.2020 um 02:54 schrieb Josina:

Doch ich kann das gut verstehen, wenn man jung ist, denkt man noch. Der Körper muss auf den Kopf hören. Wenn man etwas unbedingt will, dann kann man es auch schaffen (wird oft gesagt) doch dabei überschreitet man auch sehr schnell seine Grenzen. Dann meldet sich irgendwann der Körper und das bedeutet, dass der Kopf von nun an auf die Signale des Körpers hören muss, ob er will oder nicht. Kampfgeist, Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit in alle Ehren.

Ja, das ist die Gefahr, wenn man alles dem Willen unterordnet. Viele Menschen bedenken nicht, dass verschiedene Aspekte des Menschseins ihre eigenen Gründe und ihre eigenen Bedürfnisse haben, die der Kopf vielleicht gar nicht versteht. Schön, dass dir dieser Aspekt an der Geschichte ins Auge gefallen ist.:classic_smile:

 

Am 9.4.2020 um 14:09 schrieb Freiform:

das du Bundesliga schreibst, ist mir ja schon bekannt, aber hier stellst du das wieder eindrücklich unter Beweis

 

Am 9.4.2020 um 15:06 schrieb Freiform:

Ohne die Kleinigkeiten hätte ich ja auch Champions-League geschrieben...

:rofl2:

Danke für das sympathische Lob. Eigentlich habe ich immer das Gefühl, was Prosa angeht, bin ich noch im Trainingslager. Aber das Wichtigste ist ja ohnehin der Spaß a Schreiben bzw. am Sport.:grin:

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

wahrlich eine packende Geschichte!

Die mir einmal mehr klar gemacht hat, warum ich nicht mehr zu Wettkämpfen wollte.

Dankeschön! Im Grunde genommen, ist es ja auch ein merkwürdiger Vorgang, dass man einen Sport betreibt, um sich mit anderen zu messen. Warum nicht den Sport der Bewegung wegen betreiben? So ähnlich hast du es ja sehr zu meiner Freude auch weiter unten anklingen lassen.

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

Dein LI verliert sich in dem Ehrgeiz, geht zu sehr über die eigenen Grenzen und zerstört sich dabei selbst. Immer angeheizt im unbedingten Willen zu siegen, koste es was es wolle.

Ja, da hast du die Tragik wohl gut auf den Punkt gebracht. Insofern ist der Krampf wohl auch ein Sinnbild der mentalen Verkrampftheit, die sich durch diese Verbissenheit einstellt.

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

Dein LI kämpft verbissen und mir erscheint der Kampf doch sehr brutal, ungewöhnlich.. allerdings habe ich wie Josina Karate gemacht, Kumite und später Aikido, Zweikämpfe der Art wie du sie beschreibst, gibt es da nicht - und hätte ich auch nie mitgemacht. Anderen wirkliche Verletzungen zuzufügen hat für mich nichts mehr mit Sport zu tun, das ist mE abgesehen vom Ernstfall zu vermeiden!!!

Besonders ungewöhnlich, da Judo ja eigentlich "sanfter Weg" bedeutet. Naja, den Gegner zu verletzen, ist natürlich beim Judo auch nicht das Ziel, aber so etwas passiert eben im Eifer des Gefechts. Aber das wird doch bei Karate, wo man ja im Gegensatz zum Judo schlagen und treten darf, doch auch nicht anders sein, oder?

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

Das Gefühl auf der Matte zu stehen, gleich aufgerufen zu werden, den Schiedsrichter zu hören... allein das Trainieren, es hat etwas Berauschendes, in dem man sich gerne verliert. Auch das Gefühl, über sich selbst hinaus zu wachsen.

Ich glaube, das Gefühl, über sich hinauszuwachsen, ist auch tatsächlich meist die Triebfeder für Leistungssportler. Man nehme nur einen Gewichtheber, der am Anfang keine 70kg beim Reißen schafft. Es ist einfach etwas, das dem Menschen, so wie er ankommt, unmöglich ist. Dann arbeitet er jahrelang hart an sich und schafft am dann gar die 100kg. Und das, was vorher unmöglich war, ist auf einmal eine Aufwärmübung. Darin liegt ja auch ein unglaublich starkes Gefühl der Erhabenheit, das natürlich Suchtpotential hat.

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

Hier bin ich bisschen irritiert - der Trainer stemmt sich gegen den Krampf? Wie das?

Das hat Freiform dann ganz in meinem Sinne aufgeklärt. Danke dafür!

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

Meinen Schulterwurf habe ich in der Vorbereitung 15.000 mal geübt und dabei jeden noch so kleinen Mangel in der Bewegung aufgespürt und korrigiert, bis die Technik ganz mit mir verschmolzen war.

Ja, danke! Das ist viel besser. Die Vergangenheitsform ist hier natürlich zwingend und geübt klingt auch schon viel besser, um die Wiederholung zu vermeiden. Werde es gleich korrigieren...

 

Am 9.4.2020 um 14:54 schrieb Lichtsammlerin:

Ich meine - "anschrie" schreibt sich doch ohne "h"!

Ja, definitiv ohne "h"!:hammer:

Dafür würde mich mein Prosa-Trainer zurecht anschreihen.:wink:

Und dann müsste ich 50 Liegestütze schreiben.

Auch das werde ich gleich verbessern. Dankeschön!:classic_smile:

 

Am 9.4.2020 um 18:33 schrieb sofakatze:

wow, was für eine geschichte! sehr fesselnd und detailverliebt, aber nicht nur auf die kampftechnik bezogen, sondern besonders im hinblick auf die gedanken und gefühle des judoka vor, während und nach dem kampf. 

Vielen Dank! Ja, das war auch tatsächlich mein Fokus - die mentalen Vorgänge während eines Kampfes, von denen der Zuschauer letztendlich nur das "Ergebnis" sieht.

 

Am 9.4.2020 um 18:33 schrieb sofakatze:

der erste satz scheint mir die kernaussage des gesamten textes zu sein. nicht umsonst ist er der einleitende satz zu einer geschichte, in der kaum ein wort tatsächlich gesprochen wird. stattdessen liegt das hauptaugenmerk auf dem inneren monolog des kämpfers.

Danke, dass du meine Einleitung so toll in den Gesamttext einordnest. Das hätte ich besser nicht machen können, weil mir dazu die Worte fehlen.:wink:

 

Am 9.4.2020 um 18:33 schrieb sofakatze:

im kampfsport geht es ja tatsächlich nicht nur um technik und ausführung, sondern auch um die mentale stärke des kämpfers. die psychologie spielt eine große rolle, der kampf wird quasi im kopf gewonnen oder verloren. das macht dein text sehr deutlich.

Da bin ich beruhigt, dass dies dem Text gelingt, denn mir war der Aspekt des Leistungssportes sehr wichtig. Jede Bewegung setzt eine gewisse Entschlossenheit voraus, selbst wenn der Entschluss zu dieser Bewegung nicht notwendig ist. Körperliche Kraft beginnt mit mentaler Kraft. Beweglichkeit liegt zum großen Teil an Wachsamkeit und Konzentration. Insbesondere in einer Sportart, in der der Sieg des Einen die Niederlage des Anderen bedeutet, ist das, was sich im Kopf abspielt, von entscheidender Bedeutung.

 

Am 9.4.2020 um 18:33 schrieb sofakatze:

ob der körper sich am ende *gerächt* hat für die strapazen, die ihm vorher zugemutet wurden oder ob es die psyche des judoka war, auf die sein körper reagierte und *dichtmachte* und ihn dadurch schützte, weil der kämpfer mit sich selbst nicht im reinen war, bleibt offen.

Schön, dass du das herausstellst, denn ich denke, bei dem Schluss wirken zwei Aspekte zusammen: Zunächst ist so ein Krampf ganz lapidar eine körperliche Reaktion auf den Magnesiummangel, der mit der gezielten Dehydration zwecks Gewichtsabnahme einhergeht. Aber in der Geschichte dürfte natürlich auch eine Rolle spielen, dass der Körper dem Ich die Grenzen aufzeigt, die das Bewusstsein vom Körper zu überwinden verlangte. Es ist wohl so gesehen auch eine Allegorie auf den übertriebenen Ehrgeiz, der sich am Ende selbst im Weg steht.

 

Am 13.4.2020 um 18:53 schrieb Elmar:

vielen Dank für diese spannende und überaus packende Geschichte.

Es freut mich, dass auch du die Geschichte so spannend findest.:classic_smile:

 

Am 13.4.2020 um 18:53 schrieb Elmar:

Habe in meiner Kindheit und Jugend selbst aktiv Judosport betrieben und finde deine Ausführungen dazu fast noch spannender als einem Kampf selbst zuzusehen.

Oh, dann freut es mich umso mehr, dass die Geschichte dir gefallen hat, denn ich fragte mich schon, wie ein Judoka wohl auf den Text reagieren würde.

 

LG

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vor 23 Minuten schrieb Schmuddelkind:

Aber das wird doch bei Karate, wo man ja im Gegensatz zum Judo schlagen und treten darf, doch auch nicht anders sein, oder?

Hallo Schmuddelkind,

dazu nur eine Kleinigkeit - Nein. Das passiert bei Karate nicht, denn es finden keine wirklichen Zweikämpfe statt. Es geht mehr um die bloße Technik, Schläge und Tritte werden nur in die Luft gerichtet, bei Wettkämpfen werden "Katas" aufgeführt, also bestimmte Abfolgen von Techniken.

Beim Kumite hat man einen Partner gegenüber, beide haben Schutzbekleidung, aber es geht darum den Gegner an bestimmten Stellen zu "treffen", was der andere durch Abwehr und seinerseits durch Angriff zu verhindern sucht. Dabei wird aber nicht wirklich gekämpft und die "Treffer" sind mehr Berührungen, selten sind sie versehentlich mit der Kraft eines Schlages oder Trittes geführt. Man könnte auch sagen "Scheinangriffe". Es wird gezielt geübt, die eigenen Schläge so auszuführen, dass sie den Gegner berühren aber mehr nicht. Distanzgefühl..

Aber Karate allein kennt überhaupt keinen Zweikampf. Was noch ein Grund ist, warum ich zu Aikido gewechselt bin, es wurde mir zu theoretisch, es gab keine Gelegenheiten Techniken anzuwenden.

Aikido nutzt die Kraft des Gegner und da gibt es natürlich "Kämpfe".

Aber wie auch du schon zum Judo schreibst - es wird nach Möglichkeit ein sanfter Weg gesucht.

 

Und auf jeden Fall sollte Sport an erster Stelle der Freude an der Bewegung wegen gemacht werden :smile: Immer und unbedingt!!!!!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Am 19.4.2020 um 20:32 schrieb Lichtsammlerin:

Das passiert bei Karate nicht, denn es finden keine wirklichen Zweikämpfe statt. Es geht mehr um die bloße Technik, Schläge und Tritte werden nur in die Luft gerichtet, bei Wettkämpfen werden "Katas" aufgeführt, also bestimmte Abfolgen von Techniken.

Ach so, ich dachte, es gäbe bei Karate beides - Kata und Kämpfe. Beim Judo gibt es auch Katas (auch wettbewerbsmäßig), aber diese spielen eher eine untergeordnete Rolle. Meine einzige Kata musste ich für die Schwarzgurtprüfung vorführen. Ansonsten habe ich immer nur auf der Matte gekämpft.

 

Am 19.4.2020 um 20:32 schrieb Lichtsammlerin:

Und auf jeden Fall sollte Sport an erster Stelle der Freude an der Bewegung wegen gemacht werden :smile: Immer und unbedingt!!!!!

Absolut! Sport ist eben eine gute Möglichkeit, Körper und Geist in Balance zu bringen.:classic_smile:

Leider erlauben meine Arbeitszeiten keine wirklich regelmäßige sportliche Tätigkeit, aber ich betätige mich, so oft ich kann, körperlich. Wir bestehen schließlich nicht nur aus Denken - eine gruselige Vorstellung!

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