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Immer die Bahnhöfe.

Der Zug fährt, er hält nicht.

Traurige kleine Bahnhöfe fliegen vorbei

wie Schatten großer Vögel.

 

Einmal erreiche ich die ferne Stadt.

Unbekannte hasten über den Bahnsteig,

als gewönnen sie so Lebenszeit, vergessen sind

Felder, Kirchtürme und Sehnsüchte.

 

Etwas brennt in mir.

Vielleicht die Fremde, die neuen Gerüche,

die Angst, die Hoffnung

auf einen Himmel von schöner Weite.

 

Und ich entdecke, dass ich

an jene denke, die dort hinter uns blieben,

uns lachend zuwinkten an den

traurigen kleinen Bahnhöfen.

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Hallo Angelika,

der Text gefällt mir gut, denn irgendwie lassen wir alle "Traurige kleine Bahnhöfe" zurück auf der Jagd nach "Lebenszeit."

LG

Perry

 

PS: Einzig der Titel klingt für mich etwas sperrig, wie wärs mit:

Fahrtgedanken oder fahrende Gedanken, Schattenflug oder im Vorbeifliegen, Kein Aufenthalt oder der Zug hält nicht (mehr).

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Ich habe gestern schon darüber nachgedacht und mir gefällt die Doppeldeutigkeit so gut, dass ich mir einige Notizen dazu gemacht habe.

Denn auch ich habe es als eine Metapher gelesen, die mich inspiriert hat. Das Lebens als große Reise, die verschiedenen Stationen, von denen jede andere Eindrücke bietet, Erwartungen erfüllt/enttäuscht, oder vielleicht sogar das man froh ist, Dinge/Menschen/Orte hinter sich zu lassen.

Und man entrichtet für alles seinen Preis, nimmt in verschiedenen Abteilen Platz, oder sucht den Speisewagen. Mir gefällt Dein Gedicht jedenfalls gut, ich empfinde es als philosophisch, ohne das es allzu schwer ist.

Denn man kann es eben auch nur als eine Zugfahrt betrachten und es funktioniert trotzdem.

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Sushan, als ich das Gedicht schrieb, habe ich an eine reale Zugfahrt gedacht. Hinterher fiel mir ein, dass ja die Zugfahrt ein Synonym für das Leben ist.

Wenn man zum Beispiel im Traum im Zug fährt, dann wird man von einem entscheidenden Ereignis im Leben beschäftigt. Ich hatte mal solch ein Erlebnis, und das hat mir in der Realität sehr geholfen.

 

Angelika

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