Erzählungen & Kurzgeschichten
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883 Themen in dieser Kategorie
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Der Mantel
| erstellt von Freienweide- 1 Kommentar
- 831 Aufrufe
Als ein letztes Lächeln über ihre Lippen huscht und sich der dunkle Mantel schwarzer Federn schwerfällig auf die gebrechliche Dame herabsenkt, um es einzufangen und somit auf ewig dort zu bannen, ist ihm die List beinah gelungen. Der Tod sei erst der Anfang, schreit verzweifelt jedes Kind. Obwohl in der Blüte des Lebens stehend, klopft bereits grinsend das verwelkte Pflänzchen an den Schädel. Doch eine Renaissance erfährt man keineswegs. Weder durch das Schlurfen in das vielzitierte weiße Licht am Ende des angeblich so bunten Flurs, noch durch das beschwerliche Erklimmen der steinernen Stufen zur Himmelspforte. Denn auch im Reich der Körperlosen, wo einzig der Geist zie…
letzter Beitrag von Freienweide, -
Der Marionettenkönig
| erstellt von Vergissmein nicht- 2 Kommentare
- 620 Aufrufe
In einer längst erlebten Zeit..an einem Ort weit entfernt von jenem an dem ich nun sitze und erinnere... Ich wurde hindurchgeführt durch eine Welt die sich fern meiner Wahrnehmung befand..musste ihm vertrauen..dem Marionettenkönig..wie seine Puppen ihm.. In einem Lichtlosen Kreis unter rasender Gefährten..verbargen sich Absperrbänder von der Decke hängend..Bücher vom Boden wachsend..in jeder Ecke Plastikkörper vollgestopft mit Müll der Reichen...in der Nähe vieler Weihnachtsbäume standen Toiletten geschmückt mit weißer Löffeln..Jene betrachtend spüre ich noch immer das vibrieren der gefährlichen Gefährten ober mir..spüre das Herz des Klaviers das da stand, als wäre…
letzter Beitrag von Vergissmein nicht, -
feedback jeder art Der neue Nachbar
| erstellt von Hera Klit- 1 Follower
- 1 Kommentar
- 267 Aufrufe
Der neue Nachbar Das alte Fabrikantenehepaar, welches das Nachbarhaus zu Urlaubszwecken nutzte, war längst verstorben und deren Kinder hatten nichts Eiligeres zu tun gehabt, als das Haus zu verkaufen. Scheinbar an einen älteren bärtigen Herrn, soviel konnte er vermuten, nach den wenigen kurzen Blicken, die er auf den neuen Besitzer durch Buschwerk und Blattwerk hatte erhaschen können. Die Gärten grenzten aneinander und viel wilder Bewuchs hemmte klare Einblicke in das Reich des Nachbarn. Ihm war das immer ganz recht gewesen. Er war nicht der Typ, der Nachbarschaftsfreundschaften zu pflegen gedachte. Früher nicht, als seine Frau noch bei ihm war und heute, als …
letzter Beitrag von Tobuma, -
feedback jeder art Der neue Weg, uralt
| erstellt von Egon Biechl- 1 Follower
- 5 Kommentare
- 395 Aufrufe
Bei all diesen Ritualen der Einkleidung befällt mich das intensive und seltsame Gefühl der Abgrenzung zu den Mitschülern von früheren Zeiten und der Einheit mit meinen jetzigen Konfratres. Von den Ordensoberen werden wir im Jahr des Noviziats geprüft, ob wir dazu geeignet sein werden, die drei Gelübde abzulegen, das des Gehorsams, und jene der Armut und der ehelosen Keuschheit. Etwas ganz Besonderes ist die Tatsache, dass wir alle als erstmalige Mitglieder unserer Ordensgemeinschaft einen neuen Vornamen bekommen. So heiße ich nicht mehr Egon, sondern Clemens und trage so wie alle anderen ein M. für Maria, also Frater Clemens M. Biechl OSM, wobei diese Abkürzung für das la…
letzter Beitrag von Egon Biechl, -
nur kommentar Der Patient
| erstellt von Gast (Glaser)- 1 Kommentar
- 748 Aufrufe
Du hast drei Stunden, dottore. Dann ist hier eine Krankenstation eingerichtet. Hier? Wie soll das gehen? Es müsste alles sterilisiert werden, wir brauchen ein Beatmungsgerät und Sauerstoff und so weiter und so weiter. Drei Stunden. Sonst ... Sonst was? Rede nicht, du verlierst nur Zeit. In Windeseile wurde das Zimmer im Obergeschoss der alten Villa gereinigt und zu einer voll funktionsfähigen Krankenstation umgerüstet. Der alte Herr war schon sehr geschwächt. Husten, Atemnot, Kopfschmerzen, hohes Fieber. Und dabei war er doch sehr vorsichtig gewesen. Irgendwo musste er sich angesteckt haben. War es der Pizzabote? War es der Briefträger? War…
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feedback jeder art Der perfekte Fußballer ⚽
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
- 3 Kommentare
- 434 Aufrufe
Ein Kopfhaar von Ronaldo Ein Sackhaar von Zidane Ein Backenzahn von Maradona Hautschuppen von Messi Ein Fingernagel von Beckenbauer Das alles in einer Gensuppe gemixt und geschleudert. In einer Glassäule mit blubbernder grüner Flüssigkeit gezüchtet. Den fertigen Klon auf einem Stuhl fixiert und sämtliche Spiele ansehen lassen. Dazu die bestmöglichen Taktiken ins halbmechanische Gehirn programmiert. Fertig ist der Über-Fußballer! Von den Besten der Besten das Beste genommen und zusammen addiert. Während der Klon geistesabwesend zu den flackernden schnell ablaufenden Bildern sabbert, blicken sich die drei Weißkittel mit den Klemmbrettern…
letzter Beitrag von Carlos, -
feedback jeder art Der Ring
| erstellt von Joline0810- 2 Kommentare
- 385 Aufrufe
Du schaust in ihre strahlenden, von Wärme und Liebe erfüllten Augen und denkst dir im Geheimen: 'Sie erscheint mir so glücklich. Liegt das an ihrem Ring? Ist es das, was ich auch brauche....so einen Ring? Sie ist so glücklich und sie trägt diesen Ring.' Du beobachtest, wie sie ihr goldglänzendes Haar voller Anmut nach hinten wirft. Dabei kreisen deine Gedanken nur um diese eine Frage: Wie schaffe ich das auch?? Du denkst dir: 'Meine Schwester hat alles, wovon ich nur träume. Eine Topfigur und einen liebevollen Mann an ihrer Seite. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Kind zur Welt kommt und das Haus gebaut ist. Alle lieben sie dafür. Ich bin unglücklich, wei…
letzter Beitrag von Tobuma, -
Der Rosinen-mann
| erstellt von Dirk- 3 Kommentare
- 1,3T Aufrufe
Der Gerichtsmediziner sagte: 11 Monate. Wir zogen uns Überzieher aus dünnem blauen Plastik über die glänzenden Lederschuhe, nahmen die Trage aus dem Wagen und gingen gemeinsam mit der Polizei die Treppen hinauf ins 9te Stockwerk. Der Geruch ist unbeschreiblich dicht. Schon vor der Haustür versuchte er alle Mägen herum zu stülpen. Wir gingen vorbei an den neugierigen, teils schuldbenetzten Blicken der Leute. Mit jeder Stufe die wir nahmen steigerte sich der Schmerz in der Nase und die Spannung welches Bild sich gleich mit diesem Schmerz verbinden würde. Die Tür war offen, zersplittert. Ein Beamter mit einem Klemmbrett in der Hand überreichte uns die Todes-bescheinigung, de…
letzter Beitrag von Wilde Rose, -
feedback jeder art Der runde Geburtstag
| erstellt von Freiform- 1 Follower
- 4 Kommentare
- 650 Aufrufe
Oh je, schon wieder eine dieser Pflichtveranstaltungen, der ich mich gerne entziehen würde, da mir diese Menschenmassen im Laufe meines Lebens immer unangenehmer werden. Es sind zwar liebe Menschen, herzliche Menschen, aber in großen Gruppen schwer für mich zu ertragen. Überall Stimmen und Gemurmel gepaart mit lautem überschwänglichem Lachen und im Hintergrund läuft Musik, die ich so gar nicht hören mag. Alle amüsieren sich prächtig, während ich an meinem Bier nippe und sehnsuchtsvoll an meine Schreibstube denke. Ich werde es wie immer artig über mich ergehen lassen und Spitzen wie „Du bist ja heute wieder gesprächig“ in stoischer Gelassenheit weglächeln. Selbst das Bu…
letzter Beitrag von Freiform, -
feedback jeder art Der Sandmann
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
- 0 Kommentare
- 796 Aufrufe
Der Sandmann Staub in der Lunge, Staub auf der Zunge, und Sand wenn ich mit den Zähnen knirsche. Busch als Schuhwerk geflochten, hält mich oben, im Backofen der Dünen verloren. Vom Himmel segnet mich das Licht, aller Götter, so überirdisch heiß, dass mein sterblicher Leib, zur Dattel reduziert, und mein Blut in den Venen verklumpt. In der Hosentasche, eine Uhr, ganz aus Gold und ohne Zeiger. Ameisen montieren die Ziffern ab, sie fressen die Zeit, präzise mit chirurgischen Zangen im Maul. Vor den müden Augen flackert die Luft, ein heißer Wind von unten. Doch glänzt wo der Sand sich legt, ein Meer. Ein Weg dem Auge nah, de…
letzter Beitrag von Joshua Coan, -
feedback jeder art Der sanfte Riese
| erstellt von onism- 1 Follower
- 2 Kommentare
- 957 Aufrufe
Einst bewohnte eine Elefantenherde das endlose Land der Savanne. Friedlich lebten sie zusammen und fanden ihr Glück in der Routine und Gewöhnlichkeit des Alltags, die sich in den umschlungenen Rüsseln zum täglichen Gruß widerspiegelte. Während die meisten seiner Freunde sich um Nahrung sorgten, strebte ein junger, sensibler Elefant nach der Erweiterung seiner Seele, weshalb seine Kameraden ihn oft als Träumer bezeichneten. Wenn die Herde sich in ihrer Gemeinschaft zusammenfand, erforschte er lieber allein am Rand des Geschehens die Möglichkeiten neuer Orte, Pflanzen und Bekanntschaften. Eines Tages, zutiefst getrübt durch das Gefühl, nicht in die Herde hineinzupassen, ent…
letzter Beitrag von anais, -
feedback jeder art Der Schneesturm
| erstellt von Schmuddelkind- 3 Follower
- 6 Kommentare
- 1,3T Aufrufe
Seit über einer Woche wütet nun schon der Schneesturm. Doch draußen ist es fast gemütlicher als im Zelt. Würde man Luc und Martin fragen, wann die drei sich entzweit haben, so würden sie auf den Tag verweisen, als sie beschlossen, Nicks Unterschenkel abzutrennen. Klar, sie brauchten etwas zu Essen und Nicks Beine waren sowieso so gut wie abgefroren, doch für Nick zeugte es von schlechtem Stil, dass die beiden die Sache mit so viel Pragmatismus angegangen sind. Jene haben wenig Verständnis für Nicks Empörung. "Maître de cuisine, was gibt's eute zu essen?", fragt Luc mit französischem Akzent. Wie gewohnt antwortet Martin "Eisbein" und die beiden verfallen in Zeltlager-La…
letzter Beitrag von Schmuddelkind, -
feedback jeder art Der Schrottsammler
| erstellt von Im Wald- 0 Kommentare
- 292 Aufrufe
Der Himmel hängt nass in seinen Angeln, regengrau trieft er aufs Wellblech, blechernd, wellenbrechend. Der Mann kauert unter seinem Unterschlupf und lauscht dem trommeln, dem herabfallen der großen Tropfen am Rande des Daches. Regengischt sprüht ihm unter die tief ins Gesicht gezogene Kapuze und benetzt seine krausen Brauen mit einem klammen Film. Die tiefen Furchen unter seinen Augen lenken die Tropfen wie Tränen über sein Gesicht. Sein Wellblech als Meeresboden, Wattenmeer, ein Relief aus Rost und Regen wie seine Fingerkuppen. Seine Haut fester und wetterbeständiger als seine Kleidung, trotzt er der Nacht bis diese plötzlich krachend zerreißt, in Einzelteile zerspringt …
letzter Beitrag von Im Wald, -
feedback jeder art Der Seemann
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
- 0 Kommentare
- 556 Aufrufe
Der Seemann Schiffe dampfen im nebligen Morgen. Der Motor dröhnt und ich werd los meine Sorgen, bin ich erst wieder vom Salzwasser umgeben. Vater Neptun nimmt mich in Arm, ist kalt wie Eis und stinkt nach Fisch, ach hab ich den Alten gern. Weiß hauch ich die Luft, leg die Hebel um, die Glocke erklingt, die See ruft! Und diese geflügelten Ratten, die auf den Stangen, schwarz mitfahren. Retten sich in feige Höh und färben mir weiß das Dach. Weißblau lächelt mir der Himmel, schwarzblau tief das Meer denkt nach, und schüttelt mich wach, so manche Nacht, hat es etwas zu Ende gedacht. Ich hingegen bleib lieber liegen, von Weite und Breite umgeben, die alte S…
letzter Beitrag von Joshua Coan, -
feedback jeder art Der Sinn des Lebens ...
| erstellt von Karo- 4 Kommentare
- 334 Aufrufe
Der Sinn des Lebens - Die immer wiederkehrende Frage Gemütlich genossen sie die Sonne des sommerlichen Spätabends. Die Ruhe schwelgte zwischen ihnen und keiner regte sich auch nur einen Millimeter. Sie hatten ihren Sinn gefunden. Den Sinn des Lebens. Warum Gott ausgerechnet sie auf der Erde wollte. Der Weg war lang und beschwerlich, jedoch voller Erfolg. Durch tiefe Täler hatten sie gehen müssen, allein und gemeinsam. Oft sahen sie nichts als das Dunkel. Es war nicht das Dunkel, welches einen nachts umhüllte und gänzlich in sich einschloss. Nein, es war die Hoffnungslosigkeit auf den tieferen Sinn, die Bestimmung, welche jedem auferlegt wurde. Gab es di…
letzter Beitrag von Karo, -
feedback jeder art Der Stinker von Babylon
| erstellt von Isi vom Randeberg- 1 Follower
- 1 Kommentar
- 132 Aufrufe
Der Stinker von Babylon Vor vielen Jahrhunderten, da lebte ein Mann in der prächtigen Stadt Babylon, dessen Name längst vergessen, doch dessen Geruch zum Mythos wurde. Man nannte ihn nur „den Stinker“. Sein Gestank war so durchdringend, dass Blumen verwelkten, wenn er vorbeiging, und Hunde winselnd das Weite suchten. Doch das Volk von Babylon hatte sich an ihn gewöhnt – ja, sie hatten ihn sogar in ihr Herz geschlossen. Der Stinker hatte eine einzigartige Tradition: Er wechselte seine Unterhose nur zweimal im Jahr, jeweils zur Sommersonnenwende und zur Wintersonnenwende. Diese Tage wurden als „Unterhosentage“ gefeiert, und es war das größte Fest Babylons. …
letzter Beitrag von Cornelius, -
feedback jeder art Der Supermarkt
| erstellt von Freiform- 8 Kommentare
- 1,5T Aufrufe
Es war ein langer und elendiger Arbeitstag, der gar nicht zu Ende gehen wollte. Die Kollegen nervten permanent mit Fragen, die sie sich mit etwas mehr Engagement, auch selbst hätten beantworten können. Aber es ist ja so bequem, lieber nachzufragen und meine Nerven in Anspruch zu nehmen, als selber nachzudenken. Endlich kann ich die Tür zum Büro abschließen und mich auf den Heimweg machen. Auf der Fahrt nehme ich die Probleme des Tages noch gedanklich mit, arbeite sie kurz auf und überprüfe meinen getroffenen Entscheidungen. Bei Bedarf spreche ich kurze Notizen ins Diktiergerät, um den Kopf freizubekommen. Am Ortseingangsschild bin ich fertig und das gefühlt erste Läche…
letzter Beitrag von Anonyma, -
nur kommentar Der Tag, als ich auf einem Drachen ritt - Geschichten vom Erwachsen werden Teil 3
| erstellt von Axel- 3 Kommentare
- 541 Aufrufe
Der Tag, als ich auf einem Drachen ritt Geschichten vom Erwachsen werden Teil 3 Dieser Sommer, war der heißeste Sommer den ich je erlebt hatte. Meine Herren. Wir schliefen in einer Sauna, die früher mal unser Kinderzimmer gewesen war und wachten schweißgebadet am Amazonas auf. Duschen brachte nichts. Wir tranken viel und ließen alles wieder raus. Ein ewiger Kreislauf. Die Wiese wurde gelb und die Bäume warfen ihre schlappen Blätter ab. Der Teich in der Nähe trocknete aus und eine Million Mücken nisteten sich an der Uferböschung ein. Wir wurden gestochen und jammerten und kratzten uns. Wir braucht…
letzter Beitrag von SalSeda, -
feedback jeder art Der Tannenbaumräuber (Kindergeschichte)
| erstellt von gummibaum- 1 Follower
- 4 Kommentare
- 750 Aufrufe
Der Mann mit Namen Herbert war Chef in einer großen Fabrik. Er hatte viel Geld, fuhr tags Ferrari, nachts Lamborgini, die Villa lag stilvoll am See. Natürlich trug er nur seidene Krawatten, trank ständig Sekt und rauchte Havanna. Leider aber ging die Fabrik eines Tages pleite, wie heute ja dauernd eine pleite geht, und der Boss war jetzt nur noch Abteilungsleiter in einer Bank, einer kleineren Regionalbank, und wohnte in einem Bungalow. Anfangs lief alles normal, er sparte auf einen neuen Mercedes. Da verspekulierte sich die Bank im Aktiengeschäft und Herbert wurde wegrationalisiert und stand wieder auf der Straße. Das Arbeitsamt gab ihm eine Hausmeisterstelle in einer Sc…
letzter Beitrag von gummibaum, -
feedback jeder art Der Tastsinn
| erstellt von Sternwanderer- 1 Follower
- 6 Kommentare
- 706 Aufrufe
Der Tastsinn Nur widerwillig betrete ich auf dem Heimweg eine Gasse. Es ist eine Hohlgasse, eingerahmt von hohen erdrückenden Mauern aus Bruchsteinen. Die Steine sind perfekt zusammengesetzt, so wie Puzzelteile, die für einander bestimmt sind. Der Mond hält sich und sein blaukaltes Licht in einem Himmelseck verborgen. Ein Dunkel reiht sich ans andere. Es scheint, als ob am Firmament eine Revolte ausgebrochen ist und die Gestirne in einen Lichtstreik begannen. So weit das Auge schauen kann – Schwärze. In dieser tief dunklen Nacht, eine der bedrohlichsten der ich mich erinnern kann, tapse ich voran. Angst könnte man bekommen, als Winzling unterm Himm…
letzter Beitrag von Sonja Pistracher, -
nur kommentar Der Totschläger
| erstellt von Axel- 0 Kommentare
- 285 Aufrufe
Der Totschläger Er bestand aus einem, mit Leder umwickelten Hartgummistab. Am unteren Ende befand sich eine Schlaufe und am Oberen eine etwa Golfball große Metallkugel, die ebenfalls in glattem Leder eingenäht und fest ummantelt war. Er konnte für verschiedene Dinge benutzt werden. Zum Betäuben von Fischen, um etwas in die richtige Form zu bringen oder um Menschen gefügig zu machen. d Bruno trug einen schwarzen, maßgeschneiderten Anzug. Immer. Die Hose besaß eine messerscharfe Falte an jedem Bein. Die Jacke, tailliert, hatte vorn zwei Brusttaschen, mit silbernen D…
letzter Beitrag von Axel, -
feedback jeder art Der Traum vom freien Willen
| erstellt von Freiform- 3 Kommentare
- 1,2T Aufrufe
Unser Gehirn liebt Wiederholungen und Belohnungen, vielleicht ein Stückchen Schokolade zum Text? Aber nur die Sorte, die es früher von Oma gab, mit der man die schönsten Erinnerungen samt dem zart schmelzenden Geschmack verbindet. Bei Muttern schmeckt es immer am besten, auch wenn die gar nicht kochen kann. Wie Vatern, wählst du die SPD, und fährst natürlich auch nen Opel, weil der dich nie im Stich gelassen hat, und du auf dessen Rücksitzbank deine Entjungferung erleben durftest. Nicht bequem, aber immerhin. Mit Großvater schwenkst du im Stadion die Fahne zusammen, schließlich hat er dich von Kindes Beinen an, zu jedem Spiel mitgenommen. Du betest zu demjenigen, zu…
letzter Beitrag von Freiform, -
Ich bin einer der Typen, der auf ungestellte Fragen, intelligente Antworten geben kann. Nun, ich muss zugeben, dass ich der einzige zu sein scheine, der das so sieht. Man wird halt gern missverstanden. Dabei tue ich wirklich alles, um meine Mitmenschen davon zu überzeugen. Ich helfe, wo keine Hilfe notwendig wäre, und bin pausenlos bemüht, meinen Mitmenschen das Leben zu erklären, wie sie sich zu verhalten haben, damit sie ein erfülltes und erfolgreiches Leben genießen können. Ich ermutige sie, meine Meinung als die einzige vertretbare anzunehmen, mit dem Hinweis, diese weiterzutragen. Natürlich nur mit Quellenangabe, um meinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Die Zahl…
letzter Beitrag von Freiform, -
feedback jeder art Der Troll am Sumpfrand
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
- 2 Kommentare
- 269 Aufrufe
Schauen wir mal, ob ich was spontan hinbekomme... Der Libelle reiß ich die Flügel aus. So fällt der Drache zu Boden und wird zur Schlange. Zurück im Wasser löscht sich sein Feuer und am schlammigen Ufer wird er zum Wurm in der Erde. Die Eule an meine Haustür genagelt, bin ich heute sicher vor bösen Geistern, die durch den Nebel schleichen. Dort zwischen den krummen Bäumen die reichlich mit Würgepflanzen behangen, schwirren die Glühwürmchen wie Irrlichter verlorener Seelen umher. Ich hocke vor meiner Tür meines zerfallenden Hauses und schaue in den nächtlichen Nebel wie er lautlos über dem weichen Boden schleicht. Oder sind es garstig f…
letzter Beitrag von Missgunbar, -
feedback jeder art Der unwillkommene Retter
| erstellt von Schmuddelkind- 3 Follower
- 6 Kommentare
- 771 Aufrufe
Gerade war ich in meinen Gedanken der S-Bahn entkommen, da quetschte sich mit dem Schließen der Tür ein Jugendlicher an mir vorbei, so dass ich nicht anders konnte, als kurz zu ihm herüber zu blicken. Der Zug setzte sich in Bewegung und der junge Mann schaute mich aggressiv an und sagte mit einem Akzent, den ich grob dem Balkan zuordnete: "Du hast mich angekuckt." "Woher weißt du das nur?", fragte ich süffisant, doch er war nicht zu Scherzen aufgelegt: "Ich hau dir gleich in die Fresse." Da erkannte ich, dass es klüger sei, zu schweigen und schaute unter mich. "Ignorierst du mich, du Schwuchtel?", setzte er nach. Es gab wohl keine Möglichkeit, die Konfrontation zu meiden.…
letzter Beitrag von Schmuddelkind, -
feedback jeder art Der verliebte Mond
| erstellt von heiku- 0 Kommentare
- 242 Aufrufe
1964 hatte mein Vater den PKW-Führerschein gemacht und einen gut erhaltenen blauen Renault Dauphine Bj. 58. gekauft. Zuvor fuhr er Motorrad und danach ein rotes Goggomobil Coupé TS 250, dass man mit dem Motorradführerschein fahren durfte. Mit 6 Kindern beladen kam der nur 13,6 PS schwache Motor, an steilen Bergstraßen an seine Grenzen, da mussten meine Mutter, die ältere Schwester und ich aussteigen und schieben. Der 26 PS starke Renault, hatte da keine Mühe. Auf die neue Dauphine war ich stolz wie Oskar und ich nutzte jede Gelegenheit, um mitzufahren. Mein Vater hatte einen Nebenjob, er las am Mittwoch nach Feierabend und samstags, …
letzter Beitrag von heiku, -
- 0 Kommentare
- 1,2T Aufrufe
Eine Weile saß er still in der dunklen Küche, bevor es aus ihm herausbrach und er hemmungslos zu heulen begann. In derartiger Intensität waren die Tränen noch nie aus seinen Augen geströmt, überhaupt konnte Lainer sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt geweint hatte. Er hörte Margareta gar nicht in die Küche kommen. Bevor sie fragen konnte, sprudelten die Worte aus ihm heraus, mehrmals verschluckte er sich beim Reden. Es war, als würde sich etwas in seinem Inneren lösen, seine Ausführungen gingen weit über die Geschehnisse vom Jahrmarkt hinaus. Da war der Wanderausflug, bei dem er Jonas` ständiger Meckerei zum Trotz dessen Bergschuhe in den Wald gepfeffert hatte…
letzter Beitrag von Nachtfuchs, -
feedback jeder art Der verlorene Zauber (Teil1)
| erstellt von Sternwanderer- 1 Follower
- 4 Kommentare
- 1,3T Aufrufe
Der verlorene Zauber Mit einem lustigen Lied auf den Lippen und einem leisen Rauschen zwischen den kleinen hauchdünnen Flügeln flattert Lyra zwischen den Wolken hin und her. Sie hat Langeweile und ist auf der Suche nach ihrer Freundin. Symphonie ist aber noch mit ihrer Arbeit, dem Wünsche erfüllen bei den Erdmenschen beschäftigt. Sie hat viel zu tun, denn bekannterweise hat ja jeder drei Wünsche frei. Lyra hingegen muss Träume verteilen, doch sie hat keine Lust. Wozu soll sie auch jede Nacht zur Erde tingeln, um die blöden Menschen träumen zu lassen. Viel lieber will sie mit Sym, so nennt sie ihre Freundin, Streiche aushecken. Es macht einen Heiden…
letzter Beitrag von Sternwanderer, -
feedback jeder art Der verlorene Zauber (Teil2)
| erstellt von Sternwanderer- 2 Follower
- 8 Kommentare
- 886 Aufrufe
„Was wollen wir denn nun machen? Bald ist wieder Nacht und wir müssen arbeiten!“, grummeln Uriel und Orbi die Feenmädchen gelangweilt an. Lyra und Symphonie waren so vertieft in ihre Mädchengespräche, dass sie die Jungen total vergessen hatten. Erschrocken schauen sie die beiden an. „Ach herrjee, ist es schon wieder so spät?“, fragt Sym und schaut Lyra dabei erstaunt an. Lyra guckt schnell zur Sonne. „Wir haben noch zwei Stunden Zeit, das reicht uns doch.“, beruhigt sie die Wolkenhüpfer. „Wir könnten dem Mann im Mond einen Streich spielen. Was haltet ihr davon, wenn wir seine Sichel verstecken. Dann kann er nicht mehr abnehmen und bleibt so kugelrund wie er grade ist. Auß…
letzter Beitrag von Sternwanderer, -
feedback jeder art Der vierte Advent
| erstellt von Sternwanderer- 2 Follower
- 4 Kommentare
- 597 Aufrufe
Der vierte Advent Nun brennt schon die vierte Kerze und in ein paar Tagen ist Weihnachten. Kurt schaut ein wenig traurig auf den schlichten Kranz. Er ist zwar erst 6Jahre alt, doch er weiß, dass die Eltern kein Geld haben um sich Besseres zu leisten. Die Mutter hat den Kranz aus Stroh gebunden und mit ein wenig Tannengrün umwickelt, das sie von einer Kiefer beim Nachbarn abgeschnitten hat. Das Stroh ist nur spärlich bedeckt und lugt zwischen den Kiefernadeln hervor. Die Kerzen sind noch die vom Vorjahr. Mutter lässt sie an Adventssonntagen nur für kurze Zeit brennen. Schleifen fehlen. Nur ein paar Kiefernzapfen liegen zur Zierde in der Mitte des Kranzes…
letzter Beitrag von Sternwanderer, -
nur kommentar Der Wahnsinn in 365 Schritten
| erstellt von AlfGlocker- 0 Kommentare
- 234 Aufrufe
Der Beginnende Wahnsinn in 365 Schritten 274. Schritt Es gibt Geldscheine, Heiligenscheine, Führerscheine, Waffen- und Flugscheine, es gibt Anscheine, es gibt Scheinbares und Unscheinbares – doch, gibt es auch Wahres? „Aber natürlich“, sagen die glücklich Bescheinten, „hier steht es doch ausdrücklich!“ Und tatsächlich – in den Scheinen stehen Umstände verzeichnet, die auf etwas hinweisen. Zum Beispiel darauf, daß dieser dort genannte Mensch, der sich per Ausweis legitimieren kann, eine bestimmte Ausbildung hat. Dem Betreffenden wird also zugeschrieben, daß er mit einer Ansammlung von Fremdinformationen konfrontiert wurde, die er später fehlerfrei aufsagen k…
letzter Beitrag von AlfGlocker, -
feedback jeder art Der Weihnachtsmann räumt auf
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
- 0 Kommentare
- 421 Aufrufe
…oder eine etwas andere Weihnachtsgeschichte In einem tiefen Schneesturm irgendwo am Nordpol liegt eine großes Iglo-förmiges Gebäude mit angrenzender Lagerhalle. In der Chefetage hockt ein dicker großer Mann mit prächtigem weißen Bart in seinem Schaukelstuhl vor dem Kamin, ließt ein Buch, greift zu Plätzchen und dampfenden Kakao. Hin und wieder brummt und nickt zur Lektüre. „Hm…. Hm…. Hmmm…“ Schließlich klappt er das Buch mit einem Seufzer zu und schlitzt die Augen. Es klopft an die Tür. Ein kleiner Mann in Grün mit spitzen Ohren, lustiger Bommelspitzmütze und Schnabelschuhen schaut halb durch die Tür rein. „Santa, die Rentiere wären dann…
letzter Beitrag von Joshua Coan, -
nur kommentar Der Wiedergänger
| erstellt von Axel- 0 Kommentare
- 1,4T Aufrufe
Der Wiedergänger Ich erwache mit einem dumpfen Gefühl im Kopf. Mir ist weder warm noch kalt, aber ich spüre einen schalen, widerwärtigen Geschmack im Mund. Meine geöffneten Augen vernehmen kein Licht und kein Geräusch. Eine alles umfassende Stille hüllt mich ein. Ich versuche mich daran zu erinnern, was gestern passiert ist. Es fällt mir nicht mehr ein. Bin ich einer Arbeit nachgegangen? Stopfte ich Corn Flakes in meinen Mund? Habe ich mit meiner Frau zu Abend gegessen? Lachte ich über Witze unter der Gürtellinie? Und, wer zum Teufel, bin ich eigentlich? Es gibt keine Antworten …
letzter Beitrag von Axel, -
Der Wind
| erstellt von Alter Wein- 2 Kommentare
- 962 Aufrufe
Der Wind Ich mag es, wenn du - mein Gesicht streichelst durch meine Haare fährst am offenen Fenster den Vorhang bewegst ums Haus heulst über die Felder ziehst die Natur bestäubst im Wald die Bäume rauschen lässt vom Meer zum Ufer streichst uns den lang ersehnten Regen bringst Du brauchst uns nicht, aber wir brauchen dich! 08.01.2019 © alterwein
letzter Beitrag von Alter Wein, -
feedback jeder art Der Zug nach Prag
| erstellt von Lucia Korn- 1 Follower
- 2 Kommentare
- 811 Aufrufe
Katka is speaking. Der Himmel war milchig, eine milde Nachahmung meines Gewissens. Die Milch, die durch die Landschaft und mein Interieur fließt, aber auf jeden Fall bio. Ich kann ruhig sein. Ich weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin, aber ich fühle mich wie hier und jetzt. Plötzlich stand ich auf dem Bahnsteig des Bahnhofs, Staub drang durch meine Nasenlöcher direkt in meine Lunge und ich musste niesen. In dieser Menge von Staub (ich weiß nicht woher er kam) war die seltsame Bahnhofsluft zu spüren, ich nanntne es immer "der Wind der aus dem Ausland kam". Mein Blick fiel auf ein kleines Häuschen, das sich in der Nähe der Zuggleisen b…
letzter Beitrag von Lucia Korn, -
Der Zwerg Eisenbartus
| erstellt von Carry- 0 Kommentare
- 835 Aufrufe
Am Waldrand, von hohen Tannen umgeben, war die kleine Behausung nicht unbedingt sichtbar. Es war Herbst geworden, immer mehr Blätter sanken aus den Baumkronen segelnd hinunter auf den Waldboden. Immer öfter stürmte es jetzt und die Bäume berauschten sich mit dem Wind. Sein Haus war eigentlich eher eine Gruft, eine Höhle, gut getarnt, durch die ein Felsspalt führte, gerade groß genug für einen Zwerg. Dort hatte es sich der Waldschrat nützlich eingerichtet. Manchmal wurde es ihm langweilig so allein dort zu hausen. Dann machte er sich auf den Weg, schlich durch den Blätterwald und beobachtete die Elfen, Feen und Kobolde, die sich dort aufhielten. Und natür…
letzter Beitrag von Carry, -
feedback jeder art Des Berges Schatten am Horizont
| erstellt von Joshua Coan- 2 Follower
- 11 Kommentare
- 487 Aufrufe
Mit der Dämmerung schleicht mir die Kälte durch alle Schichten, sogar bis unter die nackte Haut. Eine unsichtbare Hand, erstickt beharrlich, langsam und unnachgiebig die Lebensflamme in mir. Drückt mich unwiderstehlich sanft in den Tod. Der Todeswind flüstert grimmige Worte der Gleichgültigkeit. Als spricht die Natur über meine Wertlosigkeit. Ich will mich nicht mehr regen. Der Sauerstoff verbraucht. Und kleiner schrumpft der Flamme leben, bald ist sie mir ausgehaucht. Ich, einer von vielen, einer von denen, die eben nicht immer überleben. Und die Dunkelheit zwischen den Gedanken wird länger. Ich höre mein Kind und sehe meine Frau, demütige mich selbst dabei, mit der Frag…
letzter Beitrag von Joshua Coan, -
feedback jeder art Die Absicht - Drabble in Gedichtform
| erstellt von Darkjuls- 1 Follower
- 7 Kommentare
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Er peinigt und erniedrigt sie, hält sie klein, an kurzer Leine. Sie erträgt ´s, glaubt irgendwie, dass er es wohl nicht so meine. Und so zerstört er ihre Seele, ihre Achtung vor sich selbst. Denkt, dass er sie damit stähle, bis der letzte Vorhang fällt. "Keiner will dich, sieh dich an!" Steter Tropfen bringt die Wende. Sie leert die Flasche Sekt spontan. Das Beil trifft ihn mit stumpfem Ende. "Sie würde ihn doch nie verletzen, konnt es wohl nicht mehr ertragen. Wollt ihm nur eine Grenze setzen", hört man ihn als Zeugen sagen. Ich würde seine Absicht hier sicher…
letzter Beitrag von Darkjuls, -
feedback jeder art Die Alte
| erstellt von Freiform- 1 Follower
- 6 Kommentare
- 983 Aufrufe
Verträumt saß sie an der Bushaltestelle, mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht, und sonnte sich. Die Augen fest geschlossen und mir ihrem, mit tiefen Falten durchzogenen Gesicht, wirkte sie steinalt. Wie ein uraltes Mädchen, denn ihr Gesicht strahlte, als würde die Jugend immer noch in ihr wohnen. Ich verhielt mich ruhig, um sie nicht zu stören, und las in Ruhe den Fahrplan. „Es gibt tatsächlich noch junge Leute, die sich zu Benehmen wissen und nicht laut polternd durch die Gegend ziehen, als wenn ihnen die Welt allein gehören würde.“ Sprach sie mich überraschenderweise an und beendete ihre Ansprache mit „Gut zu wissen!“ Ich drehte mich kurz einmal um die eigene…
letzter Beitrag von Freiform, -
textarbeit erwünscht Die alte Hängelampe
| erstellt von Alter Wein- 1 Follower
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Die alte Hängelampe Man hat dich auf dem Dachboden meiner Großeltern gefunden. Dort lagst du viele Jahre unbeachtet und verstaubt in einer Ecke. Keiner weiß, wie du in unsere Familie gekommen bist. Doch als ich dich sah, wusste ich – du bist für mich etwas Besonderes. Einst warst du eine gewöhnliche Petroleum-Lampe, wurdest von uns elektrifiziert und hingst über dem Esstisch meiner alten Wohnung. Schweren Herzens musste ich dich meinem Ex-Mann überlassen, weil er deine Herausgabe verweigerte. In diesen Jahren habe ich dich sehr vermisst und oft an dich gedacht. Jetzt konnte ich dich endlich zu mir holen und erfreue mich deiner Schönheit. …
letzter Beitrag von Alter Wein, -
feedback jeder art Die Amsel
| erstellt von Gutmensch- 1 Follower
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Die Amsel Am frühen morgen pickte die kleine Amsel in meinem frisch angesätem Rasen herum. Ich wollte sie schon verjagen aber dann sah ich, das sie sich ja nur die kleinen Würmchen schmecken ließ und nicht die feinen Samen. Sie tappelte da völlig angstfrei dicht an meinem Gartenstuhl, auf dem ich meinen Kaffee trank, vorbei und zog einen Wurm nach dem anderen zwischen dem kurzgeschnittenen und dem frisch angesätem Rasen heraus. ...Bis meine Freundin gähnend aus der Laube trat und den schwarzen Vogel fast überrannte. „Hast du mir auch einen Kaffee gemacht ?“ fragte sie und ließ sich in den zweiten Stuhl fallen, der neben Meinen unter dem Pav…
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feedback jeder art Die Angst vorm Glück
| erstellt von Gast (Baustoff)- 4 Kommentare
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Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? So kennen wir es aus unsere Kindheit. Und jetzt, wo wir uns erwachsen nennen, heißt es, wer hat Angst vorm Glück. Aber warum? Was ist so furchteinflößend? Sind wir es, vor dem wir uns fürchten, dem eigenen ICH? Angst vor dem eigenem Handeln. Dabei gibt es doch kein Grund. Warum folgen wir nicht einfach unserem Herzen. Es schlägt und leiten uns, Tag für Tag. Wir müssten nur zuhören, nur dass gelingt uns in unserem Alltag leider nicht all zu oft. Stress, Hektik, äußere Einflüsse lenken uns ab und am Abend, wenn die Dunkelheit eintritt, hören wir wieder zu und bekommen Angst, weil wir die meisten Strophen nicht gehört haben.
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feedback jeder art Die Augen ausstechen 🥔
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
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Noch heute denk ich an meine Ausbildungstage zurück. Besonders an jenen schaurigen Tag werde ich mich immer erinnern… Es war eigentlich ein sonniger Sommermorgen. Klarer blauer Himmel. Die Sonne noch träge sich erhebend. Die Straßenbahn bimmelte durch das gekippte Fenster vorbei. Hin und wieder die Schritte eines Fußgängers auf dem Weg zur Arbeit. Der Tag versprach viel. Ich noch verschlafen, gerade erst angekommen, schickte mich mein Chef mit den netten Worten: „Du! Ab! Kartoffeln schälen!“, in die Küche zu meiner ersten morgendlichen Tat. „Wird erledigt, Chef!“ „Und sieh zu dass du den Kartoffeln die Augen ausstichst!“, fügte er hinzu und ging…
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feedback jeder art Die Bärin
| erstellt von Hera Klit- 1 Follower
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Die rundliche Bäuerin in ihrer mausgrauen Kluft hatte Hilbert nicht gegrüßt, als er in seinem bunten Jogginganzug an ihr vorbei in Richtung Berge rannte, aber um ihren Mund spielte ein ziemlich abfälliges, zynisches Lächeln. Dies war er mittlerweile gewohnt. Man brachte ihm Unverständnis entgegen, in all seinen Haltungen und Strebungen und man wollte ihn blockieren und umerziehen mit Gesten, Worten und Taten. Sicherheitshalber hatte er nicht voreilig zuerst gegrüßt, denn er wollte sich die Schmach und das Gefühl des herabgesetzt worden seins, durch ein nicht zurück grüßen durch Dorfbewohner, wirklich nicht mehr antun. Dies würde seine letzte Joggingtour…
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feedback jeder art Die Bastion
| erstellt von Joshua Coan- 1 Follower
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Die Bastion Marie-Perdue in Giens, fungierte 1804, seit Napoleons Herrschaft, als Gefängnis für politische Gegner. Sie befand sich am Rande einer steilen Klippe, direkt über dem Meer. Die Gefangenen die hier weggesperrt wurden, trug man meistens wieder in der horizontalen nach draußen. Auch Gérard Dulaie drohte dieses Schicksal. In seiner kargen Steinzelle gab es nichts weiter außer einem morschen Holzbett, einen Eimer für seine Ausscheidungen und ein kleines, immer offenes Fenster, mit Gittern. Wollte er durch dieses hinausblicken, so musste er seine Arme strecken und sich an den Stäben hochziehen. Zwei Mal am Tag gab es karge Mahlzeiten und Wasser. Kein Besuch, kei…
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Die Behandlung
| erstellt von Rosenrot- 0 Kommentare
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(,,,aus meinem neuen Buch: "So wias is und so wias war" - Gschichtn ausm Lebn) Die Behandlung Über Rückenschmerzen jammerte Sebastian, seiner Frau vor. Die warf sich gerade in Schale. Bei guten Freunden waren sie eingeladen. „Mei, dann musast hoit amoi zum Doktor gehn, wega deim Kreiz“ rief Elvira ihrem Mann zu, der sich im Schlafzimmer ein neues Hemd überzog. „Vielleicht hot de Christa wos fir di, de hots ja imma so mit de Kreiter und so an Zeig. Mia san ma eh glei bei eana“. „Jo, jo, i ko se frogn, de Christa“. Die Jammerei ging weiter, als sie auf der Terrasse bei den Freunden saßen. Christa beschäftigte sich mit der alternativen Medizin, sie hielt ni…
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feedback jeder art Die Beichte (Fortsetzung 5 „Mit der Zeit“)
| erstellt von Freiform- 4 Kommentare
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Im Flur duftete es schon herrlich nach ihrer Leibspeise und Gott sein Dank keine Spur nach angebrannten! „Wie geht es Paps in Neuseeland?“ Fragte sie ihre Mutter, als sie am Wohnzimmertisch bei einem Glas Wein zur Ruhe kamen. „Gut soweit, durch die Zeitverschiebung, ist das Kontakt halten nicht so einfach, aber wir schreiben viel miteinander. Wann hast du zum letzten Mal mit deinem Vater gesprochen?“ „Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit so sehr mit mir selbst beschäftigt war, dass ich erst gar nicht versucht habe Kontakt aufzunehmen und du weißt ja, außer mit dir, spricht er mit niemandem regelmäßig. So herrscht gerade Funkstille, aber schön zu hören, dass es …
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Die besondere Einladung
| erstellt von Alter Wein- 2 Kommentare
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Letzte Woche hat mich mein Süßer in ein sündhaft teures Lokal eingeladen. Am Eingang stand ein Mann im schwarzen Frack mit Fliege und säuselte: "Gnädige Frau, kann ich ihren Mantel haben?". Ich war sehr erstaunt, dass sich in solch noblem Lokal Bettler herumtreiben. "Auf keinen Fall, das ist mein einziger Wintermantel", entgegnete ich. Ein anderer Schwarzbefrackter brachte uns an den Tisch. Zu ihm habe ich gesagt: "Herzliches Beileid, wer ist den verstorben?" Er sah mich borniert an, eine Antwort bekam ich nicht. Dann stolzierte der Sommelier heran. "Ich kann ihnen einen 2008 Merlot oder einen 2010 Riesling empfehlen. Gerne wird auch 2014 Silvaner getrunk…
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die Bestätigung
| erstellt von nadir- 0 Kommentare
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Sie hatte gar nicht geschrien, dachte er. Sie hat gar keinen Mucks von sich gegeben, sie hat ja nur geschaut. Er wälzte sich im Bett auf die Seite, in seiner Kleidung, denn er hatte sie nicht ablegen wollen als er zu Bett ging, da er unruhig war und vielleicht noch vor die Tür treten wollte. Nur geschaut, mit diesen großen, leeren Augen, ausdruckslosen Augen, großen ausdruckslosen Augen. Wenn sie wenigstens geschaut hätte, wie man eine Spinne anschaut, die im Tührrahmen hängt, ja, das wäre ein Blick, ein richtiger, ein hasserfüllter Blick, als sei die Spinne schuldig, einfach weil sie da hängt, ja, einfach weil sie da hinge, wäre sie schuldig, die Spinne! Aber sie hat blo…
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feedback jeder art Die Braut
| erstellt von Dionysos von Enno- 1 Follower
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„Das ist pures Talent! Die Leute haben das sofort begriffen!" Ein Zuschauer Jason Walker ist ein Superstar. Jeder möchte einen Namen für die Nacht von ihm gelegt bekommen. Seine Namen haben ihn auf der ganzen Welt bekannt gemacht und gehören seit Wochen zu den am meisten nachgefragten Suchbegriffen im Netz. Jeder möchte zu ihm, möchte die Gewissheit haben, durch einen wahren Namen für die Nacht nicht mehr verloren gehen zu können. Dass die Stadtmenschen in den Nächten verloren gehen, ist keine neue Erkenntnis. Sie ist viel älter als Jason Walker. Dass Menschen, die sich abends zufrieden zu Bett gelegt haben, über Nacht verschwinden und am näc…
letzter Beitrag von Dionysos von Enno,