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Worin ich wohne


Gast (schwarzer lavendel)

 

Ich laufe durch meinen Tag

mitten hinein in einen Geruch

aus dem Gestern und bin

wehrlos wieder das Kind

am Tisch meiner Großmutter.

 

Der Duft des Flieders,

auf frischem Tuch,

Streusel aus der Küche.

und ihre Worte,

an denen ich mich wärme.

 

Viele Wege

bin ich gegangen.

Und will nicht zurück.

 

Doch einen kleinen Schmerz

bewahre ich mir.

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3.

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24 Kommentare


Liebe Charlotte,

herzlichen Glückwunsch zum Treppchenplatz! Pfeilgrad hat es den Punkt getroffen und mich sofort in das Gefühl katapultiert, nicht nur weil ich es mit Gerüchen aus der Kindheit habe, die einen ja ad hoc wieder voll in der Gefühl das man damals hatte hineinkatapultieren. Der Schluss ist auch sehr stark und hebt das Ganze heraus aus dem Jammertal in eine Bewahrung einer Kostbarkeit, in eine bewusste Entscheidung anstatt des passiven Erduldens. Das fand ich so klasse.

 

Liebe Grüße

Sali

Ja, genau. Das ist es wohl. Dieses Land voller Spannungen.

Das vergangene Land mit den Mauern und Zäunen drumherum,

das Land der im wahrsten Sinne einzigartigen Erinnerungen,

das Land der kollektiven Erinnerungen,

...

Dieser ganze Mischmasch.

Voller Gründe für Nostalgie, Melancholie, tiefes Durchatmen, Tränen, Vergessenwollen, Spurensuchen, ...

 

So habe ich es verstanden.

oder

So stehe ich daneben.

Hi Charlotte,

 

...ich sage nur Stachelbeerbaiser...

 

...und meine Oma konnte so gut Fragen stellen, dass ich auch von ihr gelernt habe, dass die Antworten zum meinem eigenen Fragen in mir schlummern – dort, wo ich zuhause bin...

 

...Heimweh nach der Geborgenheit aus den Kindertagen. Der kleine Schmerz, als Erinnerung. Das ist ein schöner, filigraner Ansatz zu diesem Thema. Und du hast ihn so greifbar gemacht, dass ich fast das Medaillon vor Augen habe, in dem dein LI den kleine Schmerz mit sich trägt.

 

Ein sehr tolles Gedicht und alle Male ganz zu Recht ganz oben mit dabei.

 

Liebe Grüße vom Gaukel,

 

der noch Blaubeermuffins in der Küche hat. In Gedanken teile ich sie mit dir.

 

P S Wenn ich in der Küche meiner Oma war, war ich in keinem Land. Und doch sinne ich gerade darüber nach, ob der kleine Schmerz vielleicht ein anderer wäre, wenn die Küche meiner Oma in einem Land gewesen wäre, dass es heute nicht mehr gibt? Mich trennt "nur" die Zeit. Gibt es eine Steigerung zu "unerreichbar"?

 

Gast (schwarzer lavendel)

Geschrieben

liebe @monalisa,

vielen dank. das war genau meine intention - ein bisschen sentimental, weil ich weiß, dass ich nicht zurück will, aber doch gerne zurückschaue.

liebe grüße 

charlotte

 

lieber @Gaukelwort,

apfelbirnenstreusel von der streuobstwiese ?.

 

aber den muffin nehme ich jetzt auch.

 

ja, ein kleiner schmerz wie ein schutzzauber, um mich zu erinnern, wer ich bleiben will.

 

danke für die schöne reaktion.

liebe grüße 

charlotte

liebe Charlotte

ein Favorit für mich war dieses Gedicht. Es führte mich in eine Kinderzeit mit soviel Wärme und er führte mich auch zur Frage was Heimweh

bedeutet und den Schmerz ein Heim zu verlieren.

Toll gemacht.

Verzeih bitte meine späte Antwort. ich bin gerade aus einem wundervollen 4 wöchigen Urlaub zurück.

Ich hoffe von Herzen, dir geht es gut. 

Liebe Grüße Ilona 

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